Full text: Lexikon der Astronomie

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Fernrohr (Refraktoren). 
soll, nicht dicht hinter derselben, sondern 
erst in größerer Entfernung anzubringen, 
wie cs übrigens auch bei den aplanatischen 
Fernrohren der Fall war. Weil der Strah 
lenkegel, der aus der Kronglaslinse auS- 
tritt, sich mehr und mehr verengt, so kann 
die zweite Linse, wenn man sie etwa in der 
Mitte der Brennweite einsetzt, bedeutend 
kleiner sein, als wenn sie dicht hinter der 
verschiedener Glassorten, sondern durch 
Anwendung mehrerer Linsen, die verschie 
dene Brennweite und einen solchen Abstand 
haben, daß die beim Durchgang durch die 
eine gebildeten farbigen Strahlen unter 
verschiedenen Winkeln auf die andre fal 
len und von ihr wieder zu weißem Licht 
vereinigt werden. Die am häufigsten an 
gewandten Okulare sind die nach ihren 
Fig. 2. 
3&TL 
HuygenSsches Okular. 
KronglaSlinse steht. Dies ist nun vor 
teilhaft wegen der Schwierigkeit, welche die 
Herstellung großer Flintglaslinsen macht. 
Es ist aber noch ein andrer, auch den apla- 
natischcn Fernrohren zukommender Vor 
teil damit verbunden. Weil nämlich die 
Konvergenz des Strahlenkegels nicht gleich 
von Haus aus, sondern erst in größerer 
Erfindern benannten zwei, das H uy g e n s - 
sche und das Ramsdensche Okular, 
die beide aus je zwei Linsen bestehen, der 
dem Objektiv zugekehrten Kollektiv 
linse und der dem Auge zugewandten 
Okularlinse. 
Die Einrichtung des Huygensschen 
Okulars ist aus Fig. 2 ersichtlich, welche 
Fig. 3. 
Entfernung durch die Zerstreuungslinse 
vermindert wird, so fallen solche Fern 
rohre, die wegen der Trennung der beiden 
Linsen d i a l y t i s ch e heißen, bedeutend kür 
zer aus als gewöhnliche achromatische von 
gleicher Leistungsfähigkeit. Derartige Jn- 
sirumente hat in vorzüglicher Güte der 
Optiker Plößl in Wien gefertigt. 
7) Auch beim Okular würden sich, wenn 
man sich einer einfachen Bikonvexlinse 
bedienen wollte, dieselben Übelstände her 
ausstellen wie beim Objektiv; man be 
seitigt sie aber hier nicht durch Benutzung 
ein astronomisches F. mit einem solchen 
Okular darstellt. Letzteres besteht aus zwei 
plankonvexen Linsen L' und A, welche 
ihre konvexe Seite dem achromatischen 
Objektiv I zukehren. Beide sind fest mit 
einander verbunden und haben F als ge 
meinsamen Brennpunkt; ihre Brennwei 
ten verhalten sich wie 3:1. Was nun den 
Gang der Strahlen in einem solchen F. 
anlangt, so fallen dieselben nach ihrem 
Durchgang durch die ObjektivlinseL, noch 
bevor sie sich zu einem Bild vereinigt 
haben, auf die Kollektivlinse L', und in-
	        
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