Full text: Lexikon der Astronomie

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Freia — Fuhrmann. 
Buchstaben des lateinischen Alphabets A 
bis H bezeichnete. Vgl. Spektrum. 
Freia, Planetoid (76). 
Friedrichsehre, von Bode vorgeschla- 
enes, aus Sternen der Andromeda qe- 
ildetes Sternbild. 
Frigaa, Planetoid (77). 
Fritsch, Joh. Heinrich, geb. 3. Febr. 
1772 zu Quedlinburg, später Pastor da 
selbst, gest. 11. April 1829; war ein fleißi 
ger Sonnenbeobachter; vgl. Jntermerkuriale 
Planeten. 
Frühling, vgl. Jahreszeiten. 
Frühlingsäquinoktium, die Zeit, zu 
welcher die Sonne in das Zeichen des 
Widders tritt (21. März). Da dieselbe 
alsdann im Äquator steht, so sind Tag 
und Nacht gleichlang, daher der Name F. 
s. v. w. Frühlingstag- und Nachtgleiche. 
Frühlingspunkt (Frühlingsäqui- 
noktialPunkt), der Anfangspunkt des 
Zeichens des Widders oder derjenige 
Schnittpunkt des Himmelsäquators und 
der Ekliptik, in welchem die Sonne 21. 
März steht. 
Fuchs (Füchscheu, Vulxeeula), ein 
Sternbild in der Milchstraße zwischen 
Adler und Schwan, auf den Karten dar 
gestellt durch einen F. mit einer Gans in 
der Schnauze. Es reicht von 285 bis 
320" Rektaszension und von 19bis 
28° nördlicher Deklination und enthält 
nach Heis mit der Gans zusammen 62 
denk bloßen Auge sichtbare Sterne, die 
aber sämtlich unter 4. Größe sind. Im 
F. erschien 1670 ein neuer Stern 3. 
Größe, der seit März 1672 gänzlich ver 
schwand (vgl. Temporäre Sterne, 20). Be 
merkenswert ist ein teleskopischer Nebel 
nahe bei dem Stern 14 des Fuchses, der 
»Dumbbell-Nebel« des Lords Rosse. Er 
wurde zuerst von Messier entdeckt und hat in 
mäßigen Fernrohren das Aussehen zweier 
sich berührender ovaler Nebelmassen; von 
dieser Form, welche an die in England 
schon lange unter dem Namen ciumddells, 
»stumme Glocken«, zu Muskelübungen 
gebräuchlichen Hanteln erinnert, hat der 
Nebel den obigen Namen erhalten. In 
stärkern Instrumenten zeigen sich diese 
Nebelmasten von einer schwachen Hülle 
von elliptischer Gestalt umschlossen. DaS 
Spektrum besteht nach Huggins aus einer 
rünen, dem Stickstoff entsprechenden 
inie; wir haben es also mit einer wirk 
lichen Gasmasse zu thun, und auch die 
gespreukelten Stellen, welche Struve und 
Bond mit großen Refraktoren in dem 
Nebel beobachteten, sind nicht als Sterne, 
sondern als Gasbälle zu deuten. 
Fuhrmann (Auriga), Sternbild des 
nördlichen Himmels, zwischen dem Perseus 
im W., dem Luchs und den Zwillingen 
im O., dem Stier im S. und der Gi 
raste im N., von 70 bis 108 V2 0 Rektaszen 
sion und von 28 V» bis 56° nördlicher 
Deklination reichend, mit 144 dem 
bloßen Auge sichtbaren Sternen (nach 
Heiö). Der F. wird auf den Karten als 
ein Mann in knieender Stellung abge 
bildet, in der rechten Hand Steigbügel 
und Zaum (oder eine Peitsche) haltend, 
auf dem linken Arm eine große und zwei 
kleine Ziegen tragend. In der Ziege glänzt 
der Hauptstern des Sternbilds, « oder 
Capella, auch Alajoth genannt, ein Stern 
1. Größe, bei dem W. Herschel 1780 in 
169" Abstand einen schwachen Begleiter 
entdeckt hat. Über 10° weiter östlich steht 
der helle Stern ß 2. Größe; außerdem 
enthält der F. noch zwei Sterne 3. Größe, 
die übrigen sind kleiner. 
Außer a sind noch einige Doppelsterne 
zu erwähnen: 4 (Flamsteed, Rektaszension 
72° 21', Deklination 37° 40' für 1855), 
aus einem grünlichen und einem blauen 
Stern 6. Größe bestehend, über 6" von 
einander abstehend; 14 (Rektaszension 76° 
29', Dell. 32° 31'), von Herschel 24. Sept. 
1780 in zwei Sterne 5. und 7. Größe in 
14,5" Abstand zerlegt, später fand Struve 
den kleinen Stern auch doppelt; l, etwa 
16° südlich von der Capella, als doppelt 
erkannt von W. Herschel 30. Sept. 1780, 
der gelbe Hauptstern 5. Größe, der 
Begleiter8,7", Abstand 114" (Dembowski 
18f>4), der Begleiter nimmt nicht an der 
jährlich 0,85" betragenden Eigenbewegung 
des Hauptsterns teil, das System ist also 
nur optisch; w°56 inderPeitsche, 6.Größe 
mit einem von W. Herschel 6. Nov. 
1782 entdeckten Begleiter 9. Größe, dessen 
Abstand South (1832) 55,4" fand. 
Veränderlich sind e am linken Arm
	        
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