160
Freia — Fuhrmann.
Buchstaben des lateinischen Alphabets A
bis H bezeichnete. Vgl. Spektrum.
Freia, Planetoid (76).
Friedrichsehre, von Bode vorgeschla-
enes, aus Sternen der Andromeda qe-
ildetes Sternbild.
Frigaa, Planetoid (77).
Fritsch, Joh. Heinrich, geb. 3. Febr.
1772 zu Quedlinburg, später Pastor da
selbst, gest. 11. April 1829; war ein fleißi
ger Sonnenbeobachter; vgl. Jntermerkuriale
Planeten.
Frühling, vgl. Jahreszeiten.
Frühlingsäquinoktium, die Zeit, zu
welcher die Sonne in das Zeichen des
Widders tritt (21. März). Da dieselbe
alsdann im Äquator steht, so sind Tag
und Nacht gleichlang, daher der Name F.
s. v. w. Frühlingstag- und Nachtgleiche.
Frühlingspunkt (Frühlingsäqui-
noktialPunkt), der Anfangspunkt des
Zeichens des Widders oder derjenige
Schnittpunkt des Himmelsäquators und
der Ekliptik, in welchem die Sonne 21.
März steht.
Fuchs (Füchscheu, Vulxeeula), ein
Sternbild in der Milchstraße zwischen
Adler und Schwan, auf den Karten dar
gestellt durch einen F. mit einer Gans in
der Schnauze. Es reicht von 285 bis
320" Rektaszension und von 19bis
28° nördlicher Deklination und enthält
nach Heis mit der Gans zusammen 62
denk bloßen Auge sichtbare Sterne, die
aber sämtlich unter 4. Größe sind. Im
F. erschien 1670 ein neuer Stern 3.
Größe, der seit März 1672 gänzlich ver
schwand (vgl. Temporäre Sterne, 20). Be
merkenswert ist ein teleskopischer Nebel
nahe bei dem Stern 14 des Fuchses, der
»Dumbbell-Nebel« des Lords Rosse. Er
wurde zuerst von Messier entdeckt und hat in
mäßigen Fernrohren das Aussehen zweier
sich berührender ovaler Nebelmassen; von
dieser Form, welche an die in England
schon lange unter dem Namen ciumddells,
»stumme Glocken«, zu Muskelübungen
gebräuchlichen Hanteln erinnert, hat der
Nebel den obigen Namen erhalten. In
stärkern Instrumenten zeigen sich diese
Nebelmasten von einer schwachen Hülle
von elliptischer Gestalt umschlossen. DaS
Spektrum besteht nach Huggins aus einer
rünen, dem Stickstoff entsprechenden
inie; wir haben es also mit einer wirk
lichen Gasmasse zu thun, und auch die
gespreukelten Stellen, welche Struve und
Bond mit großen Refraktoren in dem
Nebel beobachteten, sind nicht als Sterne,
sondern als Gasbälle zu deuten.
Fuhrmann (Auriga), Sternbild des
nördlichen Himmels, zwischen dem Perseus
im W., dem Luchs und den Zwillingen
im O., dem Stier im S. und der Gi
raste im N., von 70 bis 108 V2 0 Rektaszen
sion und von 28 V» bis 56° nördlicher
Deklination reichend, mit 144 dem
bloßen Auge sichtbaren Sternen (nach
Heiö). Der F. wird auf den Karten als
ein Mann in knieender Stellung abge
bildet, in der rechten Hand Steigbügel
und Zaum (oder eine Peitsche) haltend,
auf dem linken Arm eine große und zwei
kleine Ziegen tragend. In der Ziege glänzt
der Hauptstern des Sternbilds, « oder
Capella, auch Alajoth genannt, ein Stern
1. Größe, bei dem W. Herschel 1780 in
169" Abstand einen schwachen Begleiter
entdeckt hat. Über 10° weiter östlich steht
der helle Stern ß 2. Größe; außerdem
enthält der F. noch zwei Sterne 3. Größe,
die übrigen sind kleiner.
Außer a sind noch einige Doppelsterne
zu erwähnen: 4 (Flamsteed, Rektaszension
72° 21', Deklination 37° 40' für 1855),
aus einem grünlichen und einem blauen
Stern 6. Größe bestehend, über 6" von
einander abstehend; 14 (Rektaszension 76°
29', Dell. 32° 31'), von Herschel 24. Sept.
1780 in zwei Sterne 5. und 7. Größe in
14,5" Abstand zerlegt, später fand Struve
den kleinen Stern auch doppelt; l, etwa
16° südlich von der Capella, als doppelt
erkannt von W. Herschel 30. Sept. 1780,
der gelbe Hauptstern 5. Größe, der
Begleiter8,7", Abstand 114" (Dembowski
18f>4), der Begleiter nimmt nicht an der
jährlich 0,85" betragenden Eigenbewegung
des Hauptsterns teil, das System ist also
nur optisch; w°56 inderPeitsche, 6.Größe
mit einem von W. Herschel 6. Nov.
1782 entdeckten Begleiter 9. Größe, dessen
Abstand South (1832) 55,4" fand.
Veränderlich sind e am linken Arm