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Gallet — Gaußsche Konstante.
dortigen Sternwarte und ist seit 1851
Professor der Astronomie in Breslau und
Direktor der dortigen Sternwarte.
Gallet (spr. °läh>, Jean Charles, in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrh, als
Propst an der Kirche St. Symphorion in
Avignon lebend, hat zuerst 1681 aus die
exzentrische Lage der Saturnringe auf
merksam gemacht.
Gallia, Planetoid (118).
Galloway (spr. gälloueh), Thomas,
geb. 26. Febr. 1796 in Lanarkshire, ur
sprünglich Lehrer am Militärkolleg zu
Sandhurst, gest. 1. Nov. 1851 als Be
amter einer Feuerversicherungsgesellschast;
hat sich durch seine Arbeiten über die Be
wegung des Sonnensystems im Welt
raum einen Namen gemacht.
Gambart (spr. gangbähr), Jean Felix-
Adolphe, geboren im Mai 1800 zu Cette,
gest. 23. Juli 1836; Schüler von Bou-
vard, 1819 Adjunkt und 1822 Direktor
der Sternwarte zu Marseille, entdeckte
1822—33:13 Kometen.
Gang einer Uhr in einem bestimmten
Zeitraum ist der Unterschied des Standes
der Uhr (vgl. Stand einer Uhr) am Ansang
und am Ende dieser Zeit. Man zieht da
bei den spätern Stand von dem frühern
ab, so daß ein positiver Gang ein zu
langsames, ein negativer aber ein zu
schnelles Gehen der Uhr anzeigt.
Gans, s. Fuchs; amerikanische G-,
s. Tukan.
Garumna, Planetoid (180).
Gascoigne (spr. gasskünnj), William,
geboren zu Middleton um 1621, im eng
lischen Bürgerkrieg als Parteigänger
Karls I. 2. Juli 1644 in der Schlacht
bei Marston-Moor gefallen; wird als Er
finder des Mikrometers betrachtet, weil er
1640 die Durchmesser des Mars und Ju
piter mittels zweier in seinem Fernrohr an
gebrachter und durch Schrauben gegenein
ander verschiebbarer paralleler Fäden maß.
Gasparis, Annibale de, durch seine
Planetoidenentdeckungen bekannter ital.
Astronom, geb. 9. Nov. 1819 zu Bugnara
in den Abruzzen , seit 1842 Gehilfe Ca-
poccis und seit 1864 Direktor der Stern
warte zu Capo di Monte bei Neapel.
Gafiendi, Pierre, ein äußerst viel
seitiger Gelehrter, geb. 22. Jan. 1592 zu
Chartansier bei Diqne, Sohn armer
Landleute, gest. 24. £)ft. 1655 in Paris;
wurde schon im Alter von 16 Jahren
Lehrer der Rhetorik und drei Jabre später
Professor der Philosophie zu Air, dann
Kanonikus und Propst in Digne, endlich
1642 Professor der Mathematik in Paris.
Gaubil, Antoine, geb. 14.Julil689
zu Gaillac in Languedoc, ging 1723 als
Jesuitenmissionär nach China, wo er 24.
Juli 1759 in Peking starb; er hat uns mit
vielen astronomischen Beobachtungen der
Chinesen bekannt gemacht.
Gauß,KarlFriedrich, geb.30. April
1777 zu Braunschweig, von 1807 bis zu
seinem Tod 23. Febr. 1855 Professor
der Mathematik und Direktor der Stern
warte in Gottingen, der größte Mathe
matiker dieses Jahrhunderts, um die Astro
nomie verdient besonders durch sein Werk
»Theorie der Bewegung der Himmelskör
per, welche in Kegelschnitten um die Sonne
laufen» (lat. 1809; deutsch von Haase,
1865) und die Erfindung der Methode
der kleinsten Quadrate.
Gaußsche Konstante nennt man bis
weilen eine in der Theorie der Anziehung
vorkommende Größe. Dem dritten Kcp-
lerschen Gesetz zufolge hat der Bruch
a 3
u 3
in welchem a die halbe große Achse der
Bahn und u die Umlaufszeit ausdrückt,
für alle Planeten denselben Wert. Dies
ist indessen nicht in aller Strenge richtig,
vielmehr ist es der Ausdruck
a 3
(1 + m) u 3 '
welcher für alle Planeten denselben Wert
hat. Dabei ist m die Masse des Planeten,
wenn man die Sonnenmasse als Einheit
annimmt. Nur dem Umstand, daß die
Masse m im Vergleich zur L-onnenmasse
bei allen Planeten sehr klein ist und gegen
diese vernachlässigt werden darf, ist die fast
strenge Gültigkeit des dritten Keplerschen
Gesetzes zu danken. Sonach ist auch, wenn
71 = 3,1415927,
J 4 _ 1.2
(1 + m) u 3
eine Größe, die für alle Planeten denselben