Full text: Lexikon der Astronomie

196 ' Grimaldi 
er wenig Tage vorherbei Beobachtung der 
Jupitermonde erblindet war.—Sein Neffe 
David G., geb. 1661 zu Aberdeen, folge 
weise Professor der Mathematik in Edin- 
burg und der Astronomie in Oxford, gest. 
1710 zu Maidenhead in Berkshire, hat 
M) durch ein 1702 erschienenes »Lehrbuch 
der Astronomie« (»Astronomiae physi- 
cae et geometricae elementa«) bekannt 
gemacht. 
Grimaldi, Francesco Maria, geb. 
2. April 1618 zu Bologna, Jesuit und 
Lehrer der Mathematik am Ordenskol 
legium in seiner Vaterstadt, gest. 28. 
Dez. 1668 daselbst; ist bekannt als Ent 
decker der Beugung des Lichts; er zeichnete 
eine Mondkarte, die sein Freund Riccioli 
i in seinen »Neuen Almagest« aufnahm, 
und die, obwohl dcrHevelschen nachstehend, 
dadurch bemerkenswert ist, daß Riccioli 
auf ihr das jetzt noch übliche System der 
Benennung der Mondberge nach berühm 
ten Männern zur Geltung brachte. 
Groombridge(spr.qruhi'nbriddschl, Ste 
phen, geboren um 1755, gest. 30. März 
1832, ein reicher Tuchhändler in London, 
errichtete eine Privatsternwarte zu Black- 
heath, auf der die Beobachtungen zu dem 
1838 von Airy im Auftrag der englischen 
— Hadley. 
Admiralität herausgegebenen Katalog von 
Zirkumpolarsternen angestelltworden sind. 
Gruithuiscn, Franz von Paula, 
geb. 19. März 1774 auf Schloß Halten 
berg am Lech, gest. 21. Juni 1852 in 
München; war erst Feldchirurg, dann 
Lehrer der Naturwissenschaften und seit 
1826 Professor der Astronomie an der 
Universität München. 
Guinand (spr. ghinäng), Pierre Louis, 
geb. 1748 zu Corbatiere bei La Ehaur de 
Fonds, gest. 1824; war anfangs Tischler, 
beschäftigte sich aber nachher erfolgreich mit 
der Flintglasfabrikation und wurde 1805 
auf den Rat des helvetischen Oberberg 
hauptmanns G r u n e r von Utzschneider für 
sein optisches Institut in München enga 
giert, wo erFraunhofer in seine Kunst 
einweihte, der dieselbe noch weiter vervoll 
kommnete. Nach der Rückkehr in seine 
Heimat setzte G. hier die Glasfabrikation 
fort und lieferte insbesondere an Eauchoir 
in Paris gutes Glas. 
Gylden, Hugo, geb. 1841 zu Helsing- 
forö, war anfangs als Observator in Pul- 
kowa thätig und ist gegenwärrig Direktor 
der Sternwarte in Stockholm und Mit 
glied der schwedischen Akademie der Wissen 
schaften. 
H. 
Haar der Berenice (ComaBerenice8), 
Sternbild der nördlichen Himmelskugel, 
zwischen den Jagdhunden un N. und der 
Jungfrau im S., dem Löwen im W. 
und dem Bootes im O., von 178Va bis 
202V2 0 Rektaszension und von 14Vs bis 
31 Vr° nördlicher Deklination reichend. Es 
wird von zahlreichen kleinen Sternen ge 
bildet; Heis zählt darin 70 dem bloßen 
Auge sichtbare, die aber alle unter4. Größe 
sind. Unter ihnen befindet sich eine Anzahl 
Doppelsterne, von denen 42(Flamsteed) be 
sonders bemerkenswert ist wegen der Kürze 
der von Otto v. Struve berechneten Um 
laufszeit, nämlich 25,7 Jahre. Es ist dies 
die kürzeste bis jetzt bei Doppelsternen ge 
fundene Umlaufszeit. Übrigens gehört 
dieser Doppelstern zu den am schwierig 
sten zu trennenden, einesteils wegen der 
geringen Distanz (halbe große Achse — 
0,66"), andernteilS wegen der nahezu glei 
chen Helligkeit derKomponenten( 6. Größe) 
1833 und 1834, 1844 und 1845, 1863, 
1871 bedeckten sich die Komponenten, und 
der Stern erschien von länglicher Gestalt. 
Außerdem sind mehrere Nebel vorhanden. 
Das H. d. B. wurde zuerst von dem Mathe 
matiker Konon, einem Freunde des Archi- 
medeö, zu Ehren der Gemahlin des ägyp 
tischen KönHgs Ptolemäos Soter als ein 
besonderes Sternbild aufgestellt. 
Haarsterne, s. v. w. Kometen. 
Hadley <spr. -le), John, Mechaniker in 
London, gest. 15. Febr. 1744 als Vizeprä 
sident der Königlichen Gesellschaft daselbst, 
ist besonders bekannt durch den nach ihm
	        
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