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Iduna — Jntermerkuriale Planeten.
fessor. I. hat sich um die Chronologie
bedeutende Verdienste erworben, sein
»Handbuch« (1825—26) und sein »Lehr
buch« (1831) sind auch jetzt noch die be
deutendsten Werke für diese Disziplin.
Iduna, Planetoid (176).
Immersion (lat., »das Eintauchen«)
nennt man bei Finsternissen den Eintritt
eines MondeS in den Schatten seines
Hauptplaneten, bei Sternbedeckungen das
Verschwinden des Sterns; ebenso spricht
man von der I. eines Sterns in den
Strahlen der Sonne, wenn derselbe wegen
zu großer Annäherung an die Sonne früh
in der Morgendämmerung am Osthim
mel oder abends in der Abenddämmerung
am Westhimmel aufhört sichtbar zu sein.
Index, ein Zeiger oder eine Marke,
deren Stellung auf dem geteilten Kreis
eines Winkelmeßinstruments abzulesen ist.
Jnderfehler, ein Fehler der Ablesung
infolge unrichtiger Stellung des I. gegen
den Kreis.
Indianer (Inäus), kleines Sternbild
des südlichen Himmels.
Jndiktioncncyklus oder Cyklus der
Römerzinszahl, ein Cyklus von 15 Jah
ren, nach dessen Ablauf im römischen
Kaiserreich die Steuerkataster berichtigt
wurden. Römerzinszahl eines Jahrs
ist die Zahl, welche angibt, das wievielste
in diesem Cyklus dasselbe ist. Sie gehört
gu den chronologischen Merkmalen des
Jahrs.
Man unterscheidet in der Chronologie
dreierlei Jndiktionen:
1) die Konstantinopolitanische
Indiktion, mit dein 1. Sept. 312 n. Chr.
anfangend, im orientalischen Römerreich
und noch jetzt in der griechischen Kirche
üblich;
2) die Konstantinsche, von Kaiser
Konstantin d. Gr. eingeführt und 25. Sept.
312 n. Chr. beginnend, und
3) die in unsern Kalendern übliche
Römische oder päpstliche Indiktion,
mit dem 1. Jan. 313 anfangend.
Man findet die RömerzinSzahl, wenn
man die Jahreszahl um 3 vermehrt und
die Summe mit 15 dividiert; der Rest,
oder beim Aufgehen der Division die Zahl
15, ist die Römerzinszahl. Z. B. für das
Jahr 1881 hat man 1881 -s- 3 = 1884,
1884:15 = 125, Rest 9, mithin Römer
zinszahl — 9.
Inklination (lat.), Neigung (s. d.).
Ino, Planetoid (173).
Instrumentum parallacticum,
s. Triquetrum.
Jntermerkuriale Planeten heißen die
bis jetzt noch nicht mit Sicherheit nachge
wiesenen, sondern nur vermuteten Pla
neten , welche innerhalb der Merkurbahn
um die Sonne laufen. Wenn solche Kör
per nicht allzuklein sind, so wird man sie,
wenn nicht mit bloßem Auge, so doch durch
das Fernrohr, zeitweilig wahrnehmen
können. Einmal nämlich muß es mög
lich sein, sie bei günstiger Stellung wäh
rend totaler Sonnenfinsternisse als leuch
tende Sterne in der Nähe der Sonne zu
erblicken; sodann aber müssen sie auch,
gleich Merkur und Venus, bisweilen als
schwarze Flecke vor der Sonnenscheibe
vorüberziehen, wobei die kurze, nur einige
Stunden betragende Dauer des Vorüber-
angs eine Verwechselung mit Sonnen
ecken unniöglich macht, da diese über 13
Tagebrauchen, um von dem einen Sonnen
rand zum entgegengesetzten zu gelangen.
Vereinzelte Beobachtungen der letzten:
Art sind in der That in ziemlicher Anzahl
bekannt. Der Kriegsrat K. Ha äse in
Hannover hat in einer Arbeit, betitelt:
»Einige Zusammenstellungen als Beitrag
zu der Frage, ob außer Merkur und Venus
in dem Raum zwischen Sonne und Erde
noch andre planetenartige Körper vor
handen sind« (Peters' »Zeitschrift für po
puläre Mitteilungen rc.«, II u. III, 1864),
über 40derartige Fälle verzeichnet. Manche
dieser dunkeln Flecke, die man nach der
Mitte der Sonnenscheibe hin beobachtete,
und die bald nachher, etwa am nächsten
Tag, nicht mehr sichtbar waren, sind wohl
nur Sonneuflecke von kurzer Dauer ge
wesen. In andern Fällen aber durchlief
der Fleck vor den Augen des Beobachters
einen kürzern oder länger» Weg auf der
Sonnenscheibe. So fand der Malteser
ritter Dangos 18. Jan. 1798 einen
sehr dunkeln Fleck auf der Sonne, etwa
halbwegs zwischen Mittelpunkt und Rand,
der in Zeit von weniger als einer halben