Full text: Lexikon der Astronomie

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Kalender (neufranz., jüd., mohammedan.). 
Vendémiaire 
Brumaire 
Frimaire 
Nivôse 
Pluviôse 
Ventôse 
Germinal 
Flore'al 
! Prairial 
Messidor 
Thermidor 
Fructidor 
von je 30 Tagen in drei Dekaden, deren 
Tage die Namen: 
Primidi 
Duodi 
Tridi 
Quartidi 
Quintidi 
Sextidi 
Septidi 
Octidi 
Nonidi 
Decadi. 
Am Schluß des Jahrs wurden noch fünf 
oder (im 3., 7. und 11. Jahr) sechs Tage, 
die jours complémentaires oder Saiis- 
culottides, eingeschalten. Diese Tage 
sowie die Schluytage der Dekaden waren 
Festtage. Mit 1. Jan. 1806 hörte die 
Geltung dieses Kalenders auf. 
Der jüdische K. in seiner heutigen 
Gestalt rührt vom Rabbi Hillel dem 
jüngern im 4. Jahrh. n. Chr. her. Die 
Zählung der Jahre beginnt mit Erschaf 
fung der Welt, nach jüdischer Ansicht 
5. Okt. 3761 v. Chr., und man erhält also 
die Zahl des jüdischen Jahrs, das in 
einem gegebenen christlichen anfängt, in 
dem man 3761 zu dessen Jahreszahl ad 
diert, z. B. : 1881 + 3761 — 5642, also 
fängt 1881 das Jahr 5642 der jüdischen 
Zeitrechnung an. Das Jahr ist im we 
sentlichen ein Mondjahr mit zwölf Mona 
ten, das aber durch zeitweilige Einschaltung 
eines Monats in einem 19jährigen Cy 
klus mit dem «Lonnenjahr ausgeglichen 
wird. Die einzelnen Monate haben ab 
wechselnd 30 und 29 Tage, entsprechend 
der Dauer des synodischen Monats, nur 
zwei Monate können 29 oder 30 Tage ha 
ben, und es entstehen so dreierlei Jahre: de 
fektive , regelmäßige und überzählige, und 
zwar bezieht sich dies sowohl auf die ge 
meinen als auf die Schaltjahre. Der 
Schaltmonat, der sogen, zweite Adar, 
Veadar, hat stets 29 Tage. 
Der 19jährige Cyklus beginnt mit dem 
Anfang der jüdischen Zeitrechnung, und 
ein Jahr wird ein Schaltjahr, wenn bei 
Division der jüdischen Jahreszahl mit 19 
einer der Reste 0, 3, 6, 8, 11, 14 oder 17 
sich ergibt. Demnach ist 5642 (Rest 18) 
ein Gemeinjahr. 
Das bürgerliche Jahr der Israeliten 
beginnt mit dem 1. Tischri, dem Tag des 
ersten Neumonds nach dem Herbstäqui- 
noktium. Es können aber Verschiebungen 
stattfinden. So wird, wenn der Neu 
mond nach 18 Uhr (6 Uhr abends) Jeru 
salemer Zeit eintritt, und ebenso, wenn 
derselbe auf Sonntag, Mittwoch oder 
Freitag fällt, Neujahr auf den nächsten 
Tag verlegt. Das ablaufende Jahr wird 
dadurch zu einem überzähligen, das fol 
gende, wenn es seinerseits keine Verände 
rung erfährt, zu einem defektiven. Außer 
diesen Fallen sind noch andre vorhanden, 
in denen Verschiebungen des Neujahrs er 
folgen. Wie das Jahr, so beginnen auch 
die Monate mit' cyklischen Neumonden. 
Nachstehende Tabelle gibt uns die ver 
schiedenen 
Jahresliingrn des jüdischen Kalenders. 
Monat 
Gemeinjahr 
Schaltjahr 
1 
I 
1 
1 
1 
€ 
Tischri. . . . 
30 
30 
30 
30 
30 
30 
Marscheschwan. 
29 
29 
30 
29 
29 
30 
Kislew . . . 
29 
30 
30 
29 
30 
30 
Thebeth . . . 
29 
29 
29 
29 
29 
29 
Schewat . . . 
30 
30 
30 
30 
30 
30 
Adar .... 
29 
29 
29 
30 
30 
30 
Veadar . . . 
29 
29 
29 
Nissan. . . 
30 
30 
30 
30 
30 
30 
Jjar .... 
29 
29 
29 
29 
29 
29 
30 
30 
30 
30 
30 
30 
Thamus. 
29 
29 
29 
29 
29 
29 
Ab 
30 
30 
30 
30 
30 
30 
Ellul .... 
29 
29 
29 
29 
29 
29 
Summa: 
353 
354 
355 
383 
384 ! 385 
In den Ländern mohammedani 
scher Religion (mit Ausnahme von Ägyp 
ten, das früher den Juliailischcn K. hatte 
und seit 1879 den Gregorianischen hat) 
rechnet man die Jahre von der Flucht des 
Propheten Mohammed, 15. Juli 622 
n. Chr. Das Jahr ist ein reines Mond 
jahr von 354 oder 355 Tagen; die zwölf 
Monate: Moharem, Safar, Redi l und 
2, Djuwada 1 und 2, Redjeb, Schaban, 
Ramadan, Schual, Dzou'l-cadeh, Dzou'l- 
hedjeh, haben abwechselnd 30 und 29 Tage. 
Jedesmal das 2., 5., 7., 10., 13., 16., 18., 
21., 24., 26. und 29. Jahr eines 30jäh- 
rigen Cyklus ist ein Schaltjahr, in welchem
	        
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