Kreismikrometer — Krone.
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Der Ausdruck Sektor wird auch bis
weilen angewandt auf die Fläche zwischen
dem Kreisbogen AB (Fig. 88) und den
zwei im Punkt F schneidenden geraden
Linien. Hier muß außer dem Radius r und
dem Zentriwinkel AOB auch noch der Ab
stand OF — e gegeben sein. Es ist dann
der Sektor AFB—Sekt. AOB—JOFB.
Ist daher der Zentriwinkel in Grad-
niaß — u°, so ist
der Sektor AFB = r 2 — e sinu);
wenn aber der Zentriwinkel in Bogen
maß — <f ist, so ist
der Sektor AFB — -^-r 2 (<p — esinqp).
Kreismikromcter, s. Mikrometer.
Kreuz (südliches K.), Sternbild
der südlichen Himmelskugel, im engsten
Teil der Milchstraße, rechts von der dun
keln Region des Kohlensacks, etwa 30°
vom Pöl entfernt gelegen. Es wird cha
rakterisiert durch vier helle, von Ptole-
mäos den Hinterfüßen im Sternbild
des Centauren beigezählte Sterne, die an
den Ecken eines Rhombus stehen, dessen
Diagonalen ein K. bilden, von dem der
eine Arm, an dessen Ende der Hauptstern
1. Größe steht, länger ist als die andern,
wie bei einem Kalvarienkreuz. Als nach
Erschließung des Seewegs nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas die See
reisen um das Kap und durch die Südsee
häufiger wurden und zahlreiche Missio
näre sich in den Tropenländern Amerikas
niederließen, fiel diese Konstellation allge
mein auf, was wohl weniger dem Glanz
der Sterne, welche dieselbe bilden, als der
Lage in der Nachbarschaft deö dunkelil
Kohlensacks und dem Umstand zuzuschrei-
ben ist, daß das K. die glänzendste Region
des südlichen Himmels nach der einen
Seite abschließt, welche die Sternbilder
des Centauren, des Wolfs und Skorpions
umfaßt. Amerigo Vespucci, der des
Sternbilds aus seiner dritten Reise 1501
gedenkt und sich rühmt, »die vier (nach
Dante) nur von dem ersten Menschenpaar
gesehenen Sterne nun selbst zu schauen«,
kennt die Benennung »südliches K.« noch
nicht; 1517 aber bezeichnet der Florentiner
Andrea Corsali dasselbe als »Wunder
kreuz«, »herrlicher als alle Konstellationen
des ganzen Himmels«. Die verschieden
geneigten und senkrechtenStellungen dieses
Sternbilds wurden schon von den ersten
Ansiedlern im tropischen Amerika zur un
gefähren Bestimmung der Zeit als »Him
melsuhr« benutzt.
In frühern Jahrhunderten war das K.
auch in Europa sichtbar, infolge des Vor
rückens der Nachtgleichen ist es aber gegen
wärtig unsern Blicken entschwunden, und
wir müssen bis in etwa 20° nördl. Br.
gehen, um es zu sehen. Ums Jahr 2900
vor unsrer Zeitrechnung wurde dasselbe
in der Breite von Berlin (52'/,°) unsicht
bar, wo es sich früher ans mehr als 10°
über den Horizont hatte erheben können.
Noch zu Cäsars Zeit war das K. im süd
lichen Gallien sichtbar, und der große
Astronom P t o l e m ä o s sah es in Aleran
dria in mehr als 6° Höhe durch den Me
ridian gehen. Schon vor dem Zeitalter
der Entdeckungen war es auch den Arabern
bekannt, und aus den Berichten arabischer
Reisenden oder durch arabische Himmels
globen hat wohl der große florentinische
Dichter Dante seine Kenntnis des Kreu
zes erlangt, dessen er im Eingang seines
»Fegfeuers« mit den Worten gedenkt:
»Rechts, zu des ander» Poles Firmament
Gewandt, sah ich ein vierfach Sterngeflimmer,
Das nur das erste Paar, sonst niemand kennt«.
Krippe (lat. Fraesexe), Sternhaufe
im Krebs (s. d.).
Krone (lat. Corona), zwei Sternbilder,
von denen eins auf der Nord-, das andre
aus der Südhalbkugel des Himmels liegt.
Die nördliche K. (Coronaborealis),
zwischen Bootes im W. und Herkules im
O. liegend, ist kenntlich an einem Stern
2. Größe, Gemma, der mit den Sternen
y, 9, t auf der Westseite, ß und », die
sämtlich 4. Größe sind, einen nach N. of
fenen Bogen bildet. Heis zählt in dem
Sternbild 31 mit bloßeni Auge sichtbare
Sterne, außer Gemma « alle von der 4.
Größe und darunter.
Unter ihnen befinden sich mehrere be
merkenswerte Doppelsterne. £, im nörd
lichen Teil des Sternbilds, ist leicht in
zwei Sterne 4,i und 5. Größe zu trennen;
die Distanz beträgt etwas über 6".