Full text: Lexikon der Astronomie

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Ort — Osterrechnung. 
dehnung desselben ist eine sehr bedeulendc. 
Secchi konnte ihn durch etwa 6° in Dekli 
nation und 5" in Rektaszension verfolgen. 
In verschiedenen Teilen desselben hat 
W. C. Bond eine spiralförmige Struktur 
erkannt; gekrümmte schmale Nebelstrei 
fen, durch dunkle Zwischenräume von der 
übrigen Nebelmasse getrennt, gehen, oft 
mehrere zugleich, von einem gemeinsamen 
Mittelpunkt aus und entfernen sich mehr 
und mehr von demselben. 
Bielfach hat man Veränderungen im 
Orionncbel wahrzunehmen geglaubt. Bei 
der Verschiedenheit der Leistungsfähig 
keit der Instrumente ist nun allerdings 
das, wasMariuS, Legentil.Mesfier 
und der ältere Herschel in dieser Hin 
sicht gefunden zu haben glaubten, sehr 
zweifelhaft; aber auch d'Arrest, welcher 
den Nebel mit einem Instrument ganz 
gleicher Beschaffenheit wie 30 Jahre früher 
Lamont untersuchte, hat aus wesentliche 
Abweichungen zwischen seinen Beobach 
tungen und der von Lamont gelieferten 
Zeichnung hingewiesen. Namentlich glaubt 
d'Arrest, daß in der nordwestlichen Partie 
der Hauptmasse, wo Struve seinen La* 
cus Leecllii (Secchi - See) hinsetzte, eine 
schärfere Abgrenzung der Hauptmasse ein 
getreten ist. Sodann beobachtete d'Arrest 
eine quer über den Großen Busen im 
O. des Trapezes gehende Lichtbrücke (den 
Pons Schroeteri), während Lamont an 
ihrer Statt nur eine Art Vorgebirge am 
Nordrand hat. 
Ort (in der Mehrheit Örter) eines 
S l er ns, der nach Rektaszension und Te- 
klination(odcr Länge undBreite)bestimmte 
Punkt der scheinbaren Himmelskugel, in 
welchem uns der Stern erscheint. Infolge 
der Refraktion und Aberration sehen wir 
einen Stern nicht an seinem wahren £)., 
d. h. die Verbindungslinie zwischen dem 
Auge des Beobachters und dem Mittel 
punkt des Slerns fällt nicht in die Rich 
tung, nach welcher man den Stern tbat- 
sachüch sieht. Bringt man den Einfluß 
der Refraktion in Abrechnung, so erhält 
man den scheinbaren oder apparen- 
ten O. Zieht man von diesem noch den 
Einfluß der Aberration ab, so ergibt sich 
der wahre O. Die wahren Örter der 
Sterne sind aber infolge der Nulatiou pe 
riodischen Veränderungen unterworfen 
und daher nicht geeignet, als Grundlage 
astronomischer Untersuchung zu dienen. 
! Befreit man sie aber von der Nutation, so 
erhält man die mittlern Örter, welche 
indessen wegen der Präzision auch noch mil 
j der Zeit veränderlich sind. Will man daher, 
etwa behufs Bestimmung der Eigenbewe 
gung, die mittlern Örter für verschiedene 
Zeiten miteinander vergleichen, so muß 
man sie unter Berücksichtigung der Prä 
zession aus ein und denselben Zeitpunkt 
reduzieren. Der O. eines Slerns ist aber 
auch abhängig vom Standpunkt des Be 
obachters; nimmt man denselben im Mit 
telpunkt der Erde oder der Sonne an, so 
erhält man im ersten Fall den geozen 
trischen, im letztem den heliozentri- 
I schen. Der erstere ist nur für den Mond 
j merklich verschieden von dem direkt beob- 
, achteten SD., während selbst für die uns 
> benachbatten Planeten und die Sonne der 
j Unterschied nur klein, für die Firsterne 
i aber ganz unmerklich ist. Auch der helio- 
; zentriscke O. weicht bei den Fixsternen nur 
j unmerklich von dem beobachteten ab; vgl. 
; Parallaxe. 
LskuliereuVcBahlleinesPlaneten 
; oder Kometen für eine bestimmte 
I Epoche, d. h. für einen bestimmten Zeit 
punkt, ist derjenige Kegelschnitt, in welchem 
sich von diesem Augenblick an der Himmels 
körper weiter bewegen würde, wenn außer 
ihm und der Sonne kein andrer Körper 
vorhanden wäre, derdurch seine Anziehung 
störend aus die Bewegung wirkte, mit an- 
j dern Worten, wenn von diesem Augen- 
j blick an alle Störungen in Wegfall kämen, 
j Die oskulierende und die wirkliche Bahn 
berühren sich in der Epoche. 
Ost, l. Morgen. 
Ostergreuze, s. Ostcrrechmmg. 
Osterkreis, in der Ehronologie der 
Zeitraum von 19 - 28 — 532Jahren, nach 
■ deren Ablauf im julianischen Kalender das 
Osterfest wieder auf dasselbe Darum fällt. 
Osterrechnung, die Berechnung des 
; Tags, auf welchen der erste Osterfeiertag 
fällt. 'Rach dem Beschluß der Kirtben- 
j Versammlung zu Nicäa 325 soll das Oster- 
I fest an dem Sonntag gefeiert werden, der
	        
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