Full text: Lexikon der Astronomie

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Arago — 
Aristarch. 
«ann mit 19. Juli 776 v. Chr.; jede 
Olympiade umfaßte 4 Jahre. 
Die mohammedanische Ä. oder die 
Ä. der Hedschra beginnt mit der Flucht 
Mohammeds von Mekka nach Medina 
16. Juni 622 n. Chr. 
Arago, Dominique Francois, 
Physiker und Astronom , geb. 26. Febr. 
l786 zu Estagel beiPerpignan, nach zwei 
jährigem Besuch der Pariser polytech 
nischen Schule 1805 Sekretär des Län- 
genbüreauS, dann mit Biot an der Mes 
sung deS französischen Meridianbogens 
zwischen Barcelona und Fermenterà thä 
tig, eine Zeitlang in tunesischer Gefangen 
schaft, 1809 an Lalandes Stelle Mitglied 
der Akadenlie und Professor an der poly 
technischen Schule in Paris, später auch 
politisch thätig, starb 3. O kt. 1853 in Paris. | 
Arauea astrolaMi, f. Planisphärium. 
Aratus, geboren zu Soli inKilikien, 
lebte um 270 v. Chr. am Hof des Königs I 
Anligonos von Makedonien und verfaßte j 
auf dessen Wunsch eine poetische Beschrei 
bung der Sternbilder unter dem Titel: 
»Phaenomena et prognostica« (von 
Boß ins Deutsche übertragen), welche nach 
dem Zeugnis deS Hipparch dem Eudoxus 
nachgebildet ist. 
Arete, Planetoid (197). 
Arethusa, Planetoid (95). 
Argelander, Friedrich Wilhelm 
August, geb. 22. Mär; 1799 zu Memel, 
studierte 1817 in Königsberg Astronomie, 
wurde 1820 Gehilfe BejselS, 1822 Privat 
dozent, ging dann 1823 als Professor der 
Astronomie nach Abo, leitete, als die Uni 
versität 1827 von da nach Helsingfors 
verlegt wurde, den Bau der dortigen 
Sternwarte und erhielt 1837 die Leitung 
der neuen Sternwarte in Bonn, die 1845 ! 
vollendet wurde. Er starb daselbst 17. ! 
Febr. 1875. 
Argo, das Schiff Argo (A. navis), 
sehr umfangreiches Sternbild dersüdlichcn , 
Himmelskugel, von dem im mittlern Eu 
ropa nur der nördlichste, bis 12° südlicher 
Deklination an den Äquator reichende 
Teil sichtbar ist; in diesem zählt Heis 71 
mit bloßem Auge kenntliche Sterne, 
darunter nur einen einzigen von3. Größe, 
alle übrigen kleiner. Es befinden sich hier 
mehrere Sternhaufen und Nebelflecke, 
| darunter ein schon dem bloßen Auge als 
schwacher Stern sichtbarer, im nördlichsten 
Teil innerhalb der Milchstraße stehender 
Haufe, in welchem man schon beimäßiger 
! Vergrößerung einzelne Sterne 5. und 6. 
Größe sowie einen Doppelstern erkennt, 
dessenKomponenten 7. und 8.Größe sind. 
Argument (lat.) nennt man in der 
[ Astronomie einen Winkel, durch den eine 
andre gesuchte Größe bestimmt wird. Vgl. 
Gleichung. A. der Breite ist der Winkel, 
den der Radius vector eines Planeten 
oder Kometen mit der Knotenlinie ein 
schließt, gerechnet vom aufsteigenden Kno 
ten. Bezeichnet man denselben mit u, 
und ist i die Neigung der Bahn gegen die 
Ekliptik, so ist für die heliozenirische Breite 
b des Planeten oder Kometen 
sin d — sin «- sin i. r 
Ariadne, Planetoid (43). 
Ariel, der innerste Uranusmond. 
Aries (lat.), Widder ls. d.). 
Aristarch von Samos, griech. Astro 
nom um 270 v. Chr., lehrte, daß die 
Fixsterne und die Sonne unbeweglich seien, 
daß die Erde sich um die letztere in einem 
; schiefen Kreis (der Ekliptik) fortwälze und 
zugleich um ihre eigne Achse drehe, daß 
i ferner die Firsternsphäre, deren Zentrum 
; auch in der Sonne liege, so groß sei, daß 
der von der Erde beschriebene Kreis im 
Vergleich zur Entfernung der Fixsterne 
nur wie ein Punkt erscheine. Er hat 
ferner eine sinnreiche Methode angegeben, 
das Verhältnis der Entfernungen der 
Sonne und des Mondes von der Erde zu 
ermitteln. Wenn unS nämlich der Mond 
gerade zur Hälfte beleuchtet erscheint, so 
bilden die geraden Linien, welche die Mit 
telpunkte von Erde, Sonne und Mond 
verbinden, ein am Mond rechtwinkeliges 
Dreieck, und das Verhältnis der beiden 
von der Erde ausgehenden Linien ist ge 
geben, wenn der von ihnen eingeschlossene 
Winkel bekannt ist. Diesen Winkel, den 
Abstand der Sonne und des Mo ndes, nahm 
A. zu 87° an, und daraus fand er, daß 
die Sonne 19mal so weit von unS ent 
fernt ist als der Mond. Wir erhalten 
diese Zahl aus der dem Art. Trigono 
metrie beigegebenen Tabelle. In dem
	        
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