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Planetoiden (ältere Entdeckungen).
ziert hat; für die beiden äußersten Plane
ten aber bedient man sich der von New-
comb 1865 für Neptun und 1873 für
Uranus herausgegebenen Tafeln.
Planetoiden (griech., »planetenähn
liche« Körper), auch Asteroiden, kleine
Planeten genannt, die planetarischen
Himmelskörper in dem Raum zwischen
Mars und Jupiter.
1) Nachdem schon Kepler die Überzeu
gung ausgesprochen hatte, daß in der
großen Lücke zwischen den erwähnten zwei
Planeten noch ein unbekannter Himmels
körper um die Sonne laufen müsse, ge
wann dieser Glaube in dem letzten Viertel
des vorigen Jahrhunderts neue Kraft
durch das Bekanntwerden der von Titius
gegebenen Reihe für die Planetenabstände
(vgl. Bodesche Reihe). Als dann diese Re
gel durch die Entdeckung des Uranus
seitens Will. Herschels J 781 eine schein
bare Bestätigung erfuhr, wurde na
mentlich der Astronom v. Zach so durch
drungen von der Überzeugung der Existenz
eines planetarischen Körpers zwischen
Mars und Jupiter, daß er schon 1785
auf dem Weg der Spekulation Elemente
für denselben zu ermitteln suchte (große
Halbachse 2,8s, Exzentrizität 0,14, 'Nei
gung der Balm 1° 36h Umlaufszeit 4,74
Jahre) und 1787 eine Durchmusterung der
kleinen Sterne innerhalb einer zu beiden
Seiten der Ekliptik liegenden Zone begann,
um auf diese Weise den vermuteten Pla
neten zu entdecken. Doch überzeugte er sich
bald, daß die Durchführung eines solchen
Unternehmens die Kräfte eines Einzelnen
übersteige, und es bildete sich daher 1800
unter Zachs und Schröters Leitung
eine Gesellschaft, um mit vereinten Kräften
an die Lösung dieser Aufgabe zu gehen.
Zu dem Zweck sollte die erwähnte Zone
des Himmels unter 24 Astronomen ver
teilt werden, welche detaillierte Karten der
einzelnen Teile anfertigen sollten. Aber
ehe noch die Ausführung dieses ganz zweck
mäßigen Plans in Angriffgenommen war,
kam die Kunde, daß einer dieser Astronomen
bereits einen neuen Planeten entdeckt habe.
2) Piazzi in Palermo arbeitete da
mals an einem Sternkatalog und hatte
infolge der Kriegsunruhen den Brief, der
ihn mit dem Plan jener Gesellschaft be
kannt machen sollte, noch nicht erhalten,
als er in der ersten Nacht des 19. Jahrh,
im Sternbild deö Stiers ein Sternchen
8. Größe bemerkte, das an den folgenden
Abenden eine merklich veränderte Stellung
gegen die benachbarten Sterne zeigte, wes
halb Piazzi dasselbe für einen Kometen
oder wahrscheinlicher noch für einen Pla
neten hielt. Er setzte seine Beobachtungen
bis 11. Febr. fort, wo die Annäherung des
Objekts an die Sonne und eignes Unwohl
sein dieselben unterbrachen, benachrichtigte
auch 23. Jan. Oriani in Mailand und
am folgenden Tag Bode in Berlin von
seiner Entdeckung; doch langte der letztere
Brief erst 20. März, der erstere gar erst 5.
April am Bestimmungsort an. Bode und
Zach schlossen nun aus dem Umstand, daß
der von Piazzi beobachtete Körper seine an
fangs rückläufige Bewegung in ungefähr
56° Entfernung von der Opposition mit
der rechtläufigen vertauscht hatte, während
Mars dies in 43°, Jupiter in 63°Abstand
thut, daß man es mit einem zwischen Mars
u. Jupiter umlaufenden Planeten zu thun
habe. Diese Ansicht bestätigte sich auch, als
Piazzi seine Beobachtungsreihe sandte und
nun Zach, Bode, Olbers u. a. eine Bahn
für den neuen Körper zu berechnen ver
suchten. Es zeigte sich, daß eine Parabel
den Beobachtungen nicht genügte, ein Kreis
aber wenigstens näherungsweise, und der
Halbmesser dieses Kreises lag zwischen
den Halbachsen der Mars- und Jupiter
bahnen. Auch Piazzi zweifelte jetzt nicht
mehr daran, daß man es mit einem Pla
neten zu thun habe, und schlug für ihn,
in Erinnerung an die alte Schutzgöttin
Siziliens und seinem Landesfürsten, dem
König Ferdinand I. von Sizilien, zu
Ehren, denNamen Ceres Ferdinande« vor.
ES handelte sich jetzt darum, den neuen
Planeten wieder aufzufinden, und die
Aussichten auf das Gelingen dieses Unter
nehmens waren nicht allzugroß, da es
damals an einer mathematischen Methode
fehlte, um aus einer nur kurzen Beobach
tungsreihe mit Zuverlässigkeit eine Pla
netenbahn zu berechnen, ohne dabei die
Voraussetzung einer großen Annäherung
an den K^s und einer geringen Neigung