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Temporäre oder kurzzeitige Sterne.
gelben Stern 5. Größe, der 30 Tage lang
dein bloßen Auge sichtbar blieb, bereits
1850 kaum noch 11 Größe war und seit
dem immer noch abnimmt.
221 1866, in der Nacht vom 12.—
13. Mai, entdeckten Birmingham zuTuam
in Irland und in den Vereinigten Staa
ten Feraubar einen Stern von mehr
als 2. Größe im Sternbild der Nörd
lichen Krone, ungefähr in der Verlänge
rung der durch die Sterne y und 8 gehen
den Geraden und mit den Sternen 8 und
f dieses Sternbilds ein rechtwinkeliges
Dreieck bildend, mit dem rechten Winkel
an e. Nach der Angabe von Schmidt in
Athen kann der Stern nicht vor 11 Uhr am
Abend des 12. Mai sichtbar geworden sein;
am 13. erblickte ihn dieser Astronom fast
so hell wie Gemma, doch nahm er schon
in derselben Nacht merklich ab und wurde
nach neun Tagen dem bloßen Auge unsicht
bar. Mit dem Teleskop ließ er sich aber
noch weiter verfolgen, und Schmidt
machte darauf aufmerksam, daß ihn schon
früher Argelander beobachtet und in der
Bonner Durchniusterung als einen Stern
9. —10. Größe verzeichnet hat. Die
spätern teleskopischen Beobachtungen von
Schönfeldt und Schmidt ergaben übrigens
eine geringe periodische Veränderlichkeit
der Lichtstärke innerhalb eines etwas über
drei Monate umfassenden Zeitraums. Der
Stern wird jetzt als T der Nördlichen
Krone bezeichnet.
23) 1876, 24. Nov., entdeckte Schmidt
in Athen östlich vom Stern des Schwans
einen bis dahin nicht gesehenen, auch iu
keinem Sternkatalog verzeichneten Stern
3. Größe von auffallend goldgelber Farbe,
der allmählich an Lichtstärke abnahm und
nach 21 Tagen dem bloßen Auge unsicht
bar wurde.
Bei keinem dieser Sterne haben wir
Kunde von eineni allmählichen Wachsen
ihrer Lichtstärke, sie sind vielmehr plötzlich
in ihrem größten Glanz erschienen, in der
Mehrzahl der Fälle Heller leuchtend als
Sterne 1. Größe und besonders ausge
zeichnet durch lebhaftes Funkeln. Daß
wir es mit wirklich neu entstandenen
Sternen zu thun haben, ist schwerlich zu
erweisen, auch nicht dadurch, daß sich an
der Stelle, wo ein solches Aufleuchten
stattfindet, in den frühern Stcrnverzeich-
nissen kein Objekt verzeichnet findet. Denn
es kann der Stern zie den vielen kleinen
gehören, die nicht verzeichnet worden sind.
Über den Grund des plötzlichen Auf-
loderns gibt uns die Untersuchung der
beiden letzten dieser Sterne mittels des
Spektroskops eine Andeutung. Das
Spektrum des Sterns in der Krone
(1866) zeigte, wie Huggins angibt, daß
das Licht desselben zwei Quellen ent
stammte, deren jede für sich ein Spektrum
lieferte. Das Hauptspektrum war dem
der Sonne analog, es zeigte zwei starke
dunkle Streifen von etwas geringerer
Brechbarkeit als die Linie I) desSonuen-
spektrnms; eine schattige Strcifengruppe
erstreckte sich bis in die Nähe von D, D
selbst erschien als eine feine Linie ; außerdem
waren noch jenseit der Linie d des Son
nenspektrums zahlreiche äußerst feine
dunkle Linien vorhanden. DasLicht,welches
dieses Spektrum lieferte, stammte wahr
scheinlich von einer glühenden festen oder
tropfbar-flüssigen Photosphäre her, über
welcher eine gasförmige Atmosphäre von
etwas niedrigerer Temperatur schwebte,
welche die dunkeln Absorptionsstreifen
hervorrief. Außer diesem Spektrum waren
aber noch eine Anzahl heller Linien vor
handen, unter denen am stärksten eine
grüne und demnächst eine rote, denFraun-
hoferschen Linien F und C entsprechend,
hervortraten. Da beide Linien dem Wasser
stoff angehören, so kommt Huggins zu
dem Schluß, daß das plötzliche Aufflam
men und schnelle Wiedererlöschen des
Sterns herrührt von brennendem Wasser
stoffgas, das infolge einer innern Revo
lution sich in reichlicher Menge aus dem
Himmelskörper entwickelt haben mag.
Als H. K. Vogel, Astronom am astro-
physikalischen Observatorium bei Pots
dam , den Stern im März 1878 unter
suchte, war derselbe 10. Größe und zeigte
ein kontinuierliches Spektrum, das sich
nicht auffallend von dem andrer Sterne
unterschied.
Auch im Spektrum des Schmidtschen
Sterns im Schwan waren ebenfalls die
hellen Wasserstosflinien C und F nebst