Full text: Lexikon der Astronomie

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Attraktion — Auf- und Untergang der Gestirne. 
)l 
läßt sich aus den Dämmerungserscheinun 
gen bestimmen; vgl. Dämmerung. Die 
übrigen Eigenschaften der A. unsers Pla 
neten müssen hier als wesentlich von me 
teorologischem Interesse übergangen wer 
den. Über die A. des Mondes und der 
verschiedenen Planeten sind die betreffen 
den Artikel zu vergleichen. 
Attraktion (lat., »Anziehung«), s. 
Gravitation. 
Aufgang, s.Auf-und Untergang der Gestirne. 
Aufsteigende Zeichen heißen die sechs 
Zeichen des Tierkreises: Stein bock, Was 
sermann, Fische, Widder, Stier, Zwil 
linge. Vgl. Elliptische Zeichen. 
Aufsteigung, gerade, oder Gerad- 
aufsteigung (Ascensio recta) eines 
Sterns, der Bogen des Himmelsäqua 
tors vom Frühlingspunkt in Richtung der 
scheinbaren jährlichen Sonnenbewegung 
bis zum Deklinationskreiö des SternS; 
vgl. Rektaszension. 
Schiefe Aufsteigung (Ascensio 
obliqua) eines Sterns ist der Äquator 
bogen zwischen dem Frühlingspunkt und 
demjenigen Punkte des Äquators, der mit 
dem Stern gleichzeitig aufgeht; sie ist also 
eine von der geographischen Breite des 
Beobachtungsorts abhängige Größe. Der 
Unterschied 'zwischen gerader und schiefer 
Aufsteigung heißt die'Aßzensionaldif- 
ferenz. Für die Sterne mit nördlicher 
Deklination ck ist diese Differenz auf der 
nördlichen Halbkugel positiv, d. h. die 
Rektaszension ist größer als die schiefe Auf 
steigung. Bezeichnen wir die Aszensional- 
difserenz mit x und die Breite mit is, so ist 
sin x — tan cp - tan ck; 
vgl. das im Art. Absteigung Gesagte. 
Auf- und Untergang der Gestirne 
heißt das Emporsteigen derselben über den 
östlichen und ihr Hinabsinken unter den 
westlichen Teil des Horizonts. Beide Er 
scheinungen sind nur bei Sternen zu be 
obachten, deren nördliche oder südliche De 
klination kleiner ist als die Äquatorhöhe 
des Beobachtungsorts. 
l)Man unterscheidet den wahren und 
den scheinbaren Auf- und Untergang. 
Der erstere tritt ein, wenn die Höhe des 
betreffenden Gestirns gleich Null ist. In 
folge der Refraktion sehen wir ihn aber 
Astronomie. 
dann noch oberhalb des Horizonts. Der 
scheinbare Auf- und Untergang findet statt, 
wenn uns der Stern am Horizont er 
scheint; da die Refraktion hier etwa 35' 
beträgt, so steht der Stern in diesem Augen 
blick in Wahrheit 35' unter dem Horizont. 
Nun ist im Art. Höhe für die Höhe h 
eines Sterns mit der Deklination 4, den 
Stundenwinkel t und die geographische 
Breite cp die Formel gegeben worden: 
sin b—sin cp> • sin 4-f cos cp> • cos <)' • cos t; 
in dieser Formel hat man demnach h=0 
oder h = —35' einzusetzen, je nachdem 
man den wahren oder den scheinbaren Auf- 
und Untergang betrachtet. Da beide Er 
scheinungen (wenigstens bei Fixsternen) 
in gleichem Abstanß vom Meridian statt 
finden, so wollen wir hier bloß den Unter 
gang betrachten. Zur Berechnung deö 
Stundenwinkels t hat man demnach für 
den wahren Untergang 
cos t — — tan cp . tan 4 (i) 
und für den scheinbaren Untergang 
sin 35' sin <p ■ sin d 
COSt — — — ! —t (2) 
COS (p • cos 0 
Der Stundenwinkel t ist zugleich der 
halbe Tagbogeu des Sterns; sein doppelter 
Wert 2 t gibt also, wenn man ihn in 
Stunden verwandelt, an, wie lange der 
Stern oberhalb des Horizonts sichtbar ist. 
z 
Tagbogen und Abendweite. 
2) Sehr einfach findet man auch die 
Punkte des Auf- und Untergangs. Da 
beide gleichwcit vom Südpunkt entfernt 
sind, so wollen wir unr den letztern und 
zwar für den wahren Untergang betrach 
ten. Das sphärische Dreieck (s. Figur), des 
sen Ecken der Pol P, der Südpunkt S 
4
	        
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