etc. als Peripheriewinkel über je einem und demselben Bogen einander
gleich sind.
Ordnen wir demnach die beiden Strahlenbüschel einander so zu,
dass jene Strahlen aC x und aC 2x bC x und bC 2 ;... etc. einander ent
sprechen, welche durch den nämlichen Punkt des Kreises K gehen,
so sind sämmtliche einander entsprechende Winkel gleich und dem
nach auch die beiden Büschel selbst „projectivisch gleich“. Man
hat also den Satz:
64. „ Verbindet man zwei feste, jedoch beliebig angenommene
Punkte eines Kreises mit allen anderen Punkten des letzteren, so ent
stehen zivei projectivisch gleiche Strahlenbüschel.“
Nehmen wir jetzt umgekehrt an, es wären zwei projec
tivisch gleiche Strahlenbüschel C x (a x ß x y x ...) und C 2 (a 2 ß 2 y 2 ...)
gegeben und werfen die Frage auf, ob das „Erzeugnis“ derselben,
d. h. der geometrische Ort der Schnittpunkte a,b,c,... entsprechen
der Strahlen ß t ß<>; y t y 2 ein Kreis sein müsse oder nicht.
Wir denken uns zu diesem Zwecke durch C X C 2 (Taf. XII, Fig. 149)
und den Schnittpunkt a zweier entsprechender Strahlen a, und a„
einen Kreis K gelegt.
Der Strahl ß x schneidet diesen Kreis in einem Punkte b, welcher
Punkt mit C 2 verbunden, den Peripheriewinkel aC 2 b gibt, der offen
bar dem Peripheriewinkel aC l b gleich ist. Nachdem aber voraus
gesetzt wurde, dass der Winkel (a x ß x ) gleich dem Winkel (cc 2 ß 2 ) sei, so
folgt, dass auch die Gerade C„b mit dem Strahle ß 2 zusammenfallen
müsse, dass also b der Schnittpunkt der entsprechenden Strahlen ß x
und ß 2 sei.
Auf gleiche Weise kann nachgewiesen werden, dass der Schnitt
punkt c der einander entsprechenden Strahlen y x und y 2 auf dem
Kreise K liege, kurz, dass K in der That der geometrische Ort
der Schnittpunkte entsprechender Strahlen der beiden
projectivisch gleichen Büschel, oder mit anderen Worten: dass
K das Erzeugnis der beiden Büschel C t und C„ sei. Man ge
langt demnach zu dem Satze:
65. „ Das Erzeugnis ziveier projectivisch gleichen Strahlenbüschel,
d. h. der geometrische Ort der Schnittpunkte entsprechender Strahlen
der beiden Büschel ist jederzeit ein Kreis, welcher auch die Mittel
punkte der beiden Büschel enthält. “
Betrachtet man die Verbindungsgerade C X C 2 als Strahl g x des
Büschels C,, so entspricht demselben im Büschel C 2 die Kreistangente
im Punkte C„.