Denkt man sich die Tangente t x so lange weiter bewegt, bis sie
endlich mit der festen Tangente T x zusammenfällt, so hat ihr Schnitt
punkt a x mit der letzteren den Berührungspunkt e x und ihr Schnitt
punkt a„ mit der Tangente T 2 den Punkt e 2 , in welchem sich die
beiden festen Tangenten T x und T„ schneiden, zur Grenze.
Dem Schnittpunkte der. beiden Träger T x und T 2 , als Punkt der
einen Reihe betrachtet, entspricht demgemäß auf der anderen Reihe
der Berührungspunkt des Trägers der letzteren mit dem Kreise.
Für diesen Fall jedoch kann man nicht so, wie bei der Erzeu
gung durch projectivisch gleiche Strahlenbüschel, die Umkehrung des
Satzes, dass nämlich das Erzeugnis zweier projectivischer Punktreihen,
d. h. die Enveloppe der Verbindungslinien entsprechender Punkte
einen Kreis vorstellt, nachweisen.
§• 176.
Die Kegelschnitte als projectivisclie Erzeugnisse.
Jeder ebene Schnitt eines geraden oder schiefen Kreiskegels
wird ein „Kegelschnitt“ oder eine „Kegelschnittslinie“
genannt.
Es ist demnach auch jede Centralprojection eines Kreises ein
Kegelschnitt.
Man kann sonach anstandslos die projectivischen Eigenschaften
des Kreises, d. h. jene Eigenschaften, welche an dem Kreise in Ver
bindung mit projectivischen Elementargebilden auftreten, direct auf
die Kegelschnitte übertragen 7 ).
Denken wir beispielsweise den Kreis K a (Taf. XII, Fig. 151),
den wir uns um die Bildflächtrace Ei seiner Ebene in die Bildebene
umgelegt vorstellen, centralprojectivisch in der Weise dargestellt, dass
wir die Centralprojectionen a, 6, c... einzelner Punkte %, b 0 , c 0 ,...
desselben bestimmen und beachten wir gleichzeitig, dass (nach Satz 65)
ein jeder Kreis auch als das Erzeugnis zweier projectivisch gleicher
Strahlenbüschel C' 0 (a 1 0 /3 , 0 j' , 0 ...) und C\ (a 2 0 ß* 0 ..) betrachtet
werden könne.
Die Centralprojectionen dieser Büschel erhält man in C x (cc x ß x <y x ...)
und C g (cc s ß„y q . • •), wenn man die Centralprojectionen C x und C 2 der
Scheitel C l 0 und C 2 0 mit den Durchstoßpunkten d a dß d y ... und
der Strahlen u l 0 ß\und « 2 0 /3 2 0 ^ 2 0 ... verbindet.
Es ist demnach das Büschel C x (u x ß x y x ...) perspectivisch zum
Büschel C t Q (a 1 0 ß l 0 y 1 0 . ..) und das Büschel C 2 (« a /3 2 ...) perspec
tivisch zum Büschel C 2 0 (ß 2 0 /3 2 0 y 2 0 ...); die perspectivischen Durch-