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bierebenen jener Winkel, welche die .Ebenen V und P, resp. die
Ebenen H und P miteinander einschließen.
§. 287.
Darstellung der Geraden.
Da eine Gerade durch zwei Punkte bestimmt ist, wird sie auch
räumlich als vollkommen festgestellt zu betrachten sein, wenn man
die Projectionen a, a' und b, b‘ (Taf. XIX, Fig. 257) zweier ihrer
Punkte kennt.
Die Orthogonal-Projectionen der Geraden A B im Raume auf die
Ebenen V und H sind selbst wieder Gerade , welche beziehungsweise
durch die Punkte a und b resp. durch a' und &' gehen müssen. Eine
Gerade wird also in der orthogonalen Projection durch die Ver
bindungslinien l und V der Projectionen zweier ihrer
Punkte dargestellt.
Dass die Projectionen ab, a‘b‘, a“ b" einer Geraden AB im
Raume,nur wieder Gerade sein können, geht übrigens auch aus dem
Umstande hervor, dass eine Ebene eine zweite Ebene nur nach einer
Geraden schneiden könne. Denkt man sich nämlich durch AB und
durch die den Punkt A zur verticalen Ebene V projicierende Gerade
Aa oder auch durch Aa und Bb eine Ebene gelegt, so wird diese
„vertical projicierende Ebene“ die Verticalebene V in einer
Geraden ab schneiden, welche die Projection von AB darstellt. Ganz in
gleicher Weise lässt sich durch Vertauschung von ab mit a‘b‘ oder
a"b‘‘ und durch Verwechslung von V mit II und P das Gesagte auch
auf die horizontale und Profil-Projection ausdehnen.
Es ist ferner klar, dass eine Gerade L durch ihre Projec
tionen l und V vollkommen bestimmt ist. Denn nimmt man
in l zwei beliebige Punkte a und b an, welche als die Verticalprojec-
tionen zweier Punkte A und B, deren Horizontalprojectionen a‘ und b'
in V liegen, anzusehen sind, so sind hiedurch, nach Früherem, zwei
Punkte A und B im Raume und folglich auch deren Verbindungs
linie, welche die durch l und V gegebene Gerade L vorstellt, voll
kommen unzweideutig bestimmt. Diese Darstellungsweise ist für alle
Fälle ohne jedwede Ausnahme gütig.
§. 288.
Durchstoßpunkte von Geraden mit den Projectionsebenen.
Besonders wichtig sind jene Punkte einer Geraden, in welcher
diese die Projectionsebenen trifft.
Um den Schnittpunkt (v v‘) einer durch ihre Projectionen (IV)
(Taf. XIX, Fig. 258) dargestellten Geraden L mit der ersten (verti-