Full text: Methodik (1. Band)

Es würde daher auf Grund dessen .genügen, die Projectionen von 
irgend zwei der Ebene angehörenden Geraden, welche sich in einem 
Punkte schneiden oder auch zu einander parallel sind, anzugeben; 
es ist jedoch selbstverständlich, dass man, einige Ausnahmsfälle ab 
gerechnet, behufs der projectivischen Darstellung der Ebene nicht zwei 
ganz beliebige Geraden derselben benützen , sondern vielmehr unter 
allen den verschiedenen in der Ebene liegenden Geraden zwei derartige 
Geraden wählen wird, welche vermöge ihrer besonderen Bezie 
hung zu den P ro j ec tio ns ebenen die vorzunehmenden Construc- 
tionen möglichst vereinfachen helfen. 
Zwei Geraden der Ebene, welche der vorstehenden Anforderung 
entsprechen, sind, wie die Folge lehren wird, die Schnittlinien der jeweilig 
darzustellenden Ebene mit den betreffenden Projectionsebenen. Diese 
Geraden, welche sowohl der gegebenen Ebene, als auch den Projections 
ebenen eigen sind, nennen wir die „Tracen“ oder „Spuren“ der 
darzustellenden Ebene. Die Schnittlinie der Ebene mit der verticalen 
Projectionsebene heißen wir überdies die „verticale Trace“ oder 
die „V ertical sp ur u , und jene der horizontalen Projectionsebene 
mit der darzustellenden Ebene die „horizontale Trace“ oder die 
„Horizontalspur“ der letzteren. Ebenso wird auch die Profilebene 
von der gegebenen Ebene in einer Geraden geschnitten, welche man 
die „Kreuzrisstrace“ oder die „Profilspur“ der Ebene nennt. 
Durch irgend zwei von diesen Tracen wird die Ebene 
räumlich vollständig bestimmt. 
Da die genannten drei Tracen sämmtlich in der darzustellenden 
Ebene liegen, so müssen sich je zwei derselben in einem Punkte 
schneiden. 
Ist also JE (Taf. XIX, Fig. 272) irgend eine beliebige Ebene, 
welche die Projectionsebenen V, II und P beziehungsweise in den 
Geraden E 0 , En und En schneidet, so ist klar, dass sich die Geraden 
E„ und En in einem Punkte x treffen müssen, welcher gleichzeitig auch 
den beiden Ebenen V und H angehört, also in der Schnittlinie dieser 
beiden Ebenen, d. i. in der Grundlinie X liegen muss. 
Auf gleiche Weise lässt sich darthun und aus dem Gesagten 
folgern, dass sich die Tracen E 0 und En in einem Punkte z der ver 
ticalen Profilachse Z und die Tracen En und En in einem Punkte y 
der horizontalen Profilachse Y schneiden müssen. 
Diese Thatsache gibt gleichzeitig die Mittel an die Hand, wie 
man olmeweiters aus zwei gegebenen Tracen die dritte Trace con- 
structiv abzuleiten vermag.
	        
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