Full text: Methodik (1. Band)

Ein eigentümliches Verhalten zeigen hierbei die Kanten c, c\ 
des Prisma P x und & 2 6' 2 des Prisma P 2 . Die bezeichneten Kanten 
schneiden sich in einem Punkte A, nachdem die Geraden c, a und 
b„cc, welche beziehungsweise parallel zu S b und drp sind, sich in 
einem und demselben Punkte a der gemeinschaftlichen Schnittgeraden 
der beiden ßasisebenen, d. i. der Bildflächtrace L b , treffen. Die natür 
liche Folge dieses Ergebnisses ist, dass die beiden Kanten c t c\ und 
in einer und derselben Ebene liegen. 
Berücksichtigt man, dass durch den Schnittpunkt A der besagten 
Kanten die vier Seitenebenen b l c l b\c\, c l d l c\d\, a^a^b^ und 
& 2 c 2 6'„c' 2 gehen, so ergibt sich auch ohneweiters, dass durch diesen 
Punkt die Schnitte der Fläche b l c l b\c\ mit den Flächen a 2 6 2 a' 2 &' 2 
und 6 2 c 2 6' 2 c' 2 , sowie auch die Schnitte der Fläche c l d l c\d\ mit 
den Flächen a 2 b q a' 2 P 2 und & 2 c 2 6' 2 c' 2 , im ganzen also vier Seiten 
des Durchdringungs-Polygons gehen. 
Man nennt einen solchen Punkt A, in welchem zwei Theile 
der Durchdringungsfigur sozusagen „gebunden“ erscheinen, einen 
„Knotenpunkt“ der Durchdringung, und die beiden Kanten, in deren 
Schnitt ein solcher Knotenpunkt vorhanden ist, „sich bindende 
Kanten“. 
Es ist einleuchtend, dass ein solches „Binden“ mehr als einmal 
Vorkommen kann, und daher auch selbstverständlich, dass es so viele 
Knotenpunkte geben werde, als Kanten der beiden Polyeder (welche 
offenbar nicht speciell Prismen zu sein brauchen) sich gegenseitig 
durchschneiden. 
Mitunter erscheint, wenn man geradezu veranlasst würde, von 
den im Vorhergehenden entwickelten Methoden Gebrauch zu machen, 
die Construction schwerfällig und die Durchführung derselben un 
bequem. Dieser Fall tritt namentlich dann ein, wenn die zu ver 
wendende Achse des Hilfsebenenbüschels (Verbindungslinie der Pyra 
midenspitzen etc.) die Basisebenen erst außerhalb der Grenzen der zu 
Gebote stehenden Zeichnungsfläche schneidet. 
In solchen Fällen bestimmt man die Schnittpunkte der Kanten 
mit den Seitenflächen durch andere passend gewählte Hilfsebenen. 
Um die Art und Weise der Durchführung unter so bewandten 
Umständen zu zeigen, wählen wir folgendes Beispiel. 
§• 541. 
182. Aufgabe. Es ist der Schnitt zweier Pyramiden, welche 
durch ihre orthogonalen Bildfläch- und Grundflächprojectionen gegeben 
sind, zu bestimmen. 
Die Basis (a x b { c x d x , a\ b\ c\ d\) (Taf. XXXIV, Fig. 528) der 
einen Pyramide P, liege in der Grundebene, und deren Scheitel sei
	        
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