Full text: Methodik (1. Band)

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Das Gleiche wird aber „im allgemeinen“ nicht auch von der 
dritten Dimension, d. i. von den Breiten gelten. Man kann jedoch 
im besonderen die Richtung der Projectionsstrahlen derart wählen, 
dass auch die schiefen Projectionen der Breiten, d. i. aller zur Bild 
ebene senkrechten Strecken, in wahrer Größe erscheinen, wie dies bei 
der bekannten klinographisch- isometrischen Projections- 
methode (Cavalier-Perspective) der Fall ist. Selbstverständlich 
erscheinen dabei nur die zur Bildebene senkrechten Strecken, nicht 
aber auch gleichzeitig die in zur Bildebene senkrechten Ebenen liegen 
den Gebilde in wahrer Größe. Diese Projectionsart hat somit den 
Vortheil, dass man mit Zuhilfenahme derselben sehr rasch „ziemlich 
anschauliche“ Bilder von Objecten zu construieren vermag, aus welchen 
gleichzeitig direct die wahren Größen aller Hauptdimensionen ent 
nommen werden können, und nebstbei ebene Gebilde, welche nach zwei 
Hauptdimensionen (der vorher getroffenen Anordnung gemäß nach 
„Höhe“ und „Länge“) ausgedehnt sind, in wahrer Größe erscheinen. 
F. Cotierte Projectionen'). 
An den Techniker tritt oft die Aufgabe heran, Objecte, welche 
eine verhältnismäßig sehr große horizontale Ausdehnung, aber eine 
verhältnismäßig nur sehr geringe „Höhe“ besitzen (wie beispielsweise 
bei Tracierungs- und Fortificationsplänen, bei Projectierung und Er 
bauung von Straßen, Eisenbahnen, Cauälen, bei der Anlage von Be 
festigungswerken, bei Fortificationsbauten und überhaupt bei allen in 
ein natürliches Terrain einzuschneidenden oder auf dasselbe aufzu 
schüttenden Bauwerken, sowie überall dort, wo es sich um eine genaue 
Kenntnis eines gegebenen Terrains oder um eine übersichtliche Fixie 
rung der Erdoberfläche handelt), graphisch darzustellen. 
Als Projectionsebene wird diesfalls eine horizontale Ebene — 
die sogenannte „Vergleichsebene“ — gewählt und auf dieselbe 
die betreffenden Objecte orthogonal projiciert. Hiebei erscheinen die 
horizontalen Dimensionen jener Objecte in wahrer Größe (selbstver 
ständlich in einem sehr verjüngten Maßstabe). Die verticalen Dimen 
sionen hingegen reducieren sich in der Horizontalprojection auf bloße 
Punkte. Wollte man als zweite Projectionsebene eine auf der Ver 
gleichsebene senkrechte, also eine verticale Ebene einführen, so würden, 
wie einleuchtend, infolge der geringen verticalen Ausdehnung der dar 
zustellenden Objecte, die verticalen Projectionen der letzteren auf einen 
*) Pesch ka, „Cotierte Projections-Methode“ (Cotierte Ebenen) und deren 
Anwendung. Bei Buschak und Irrgang, Brünn 1877. 2. Auflage 1882.
	        
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