Full text: Methodik (1. Band)

so ergibt dieselbe in diesem Falle die Beziehung: 
d 
e = — const., 
tanga 
d. h. die Fluchttracen aller Ebenen, welche die gleiche Bildflächneigung 
a besitzen, haben vom Hauptpunkte A eine gleiche, nur von der Größe 
des Winkels a abhängige Entfernung, oder mit anderen Worten, die 
Fluchttracen sämmtlicher Ebenen berühren einen Kreis, dessen Mittel 
punkt der Hauptpunkt A ist. Wir köunen demnach, mit Bezug auf 
die Bedeutung von c7, s, und a = N b in dem rechtwinkligen Drei 
ecke CAA t , folgenden Satz aussprechen: 
26. v Die Fluchttracen aller Ebenen, welche mit der Bildebene 
einen und denselben Winkel u einschließen, besitzen vom Hauptpunkte 
A einen Abstand s, welcher sich als die Kathete eines rechttvinkligen 
Dreieckes ergibt, dessen zweite Kathete die Distanz d und der der 
selben gegenüberliegende Winkel dem Neigungswinkel cc gleich ist, 
d. h. die sämmtlichen Fluchttracen von gegen die Bildebene gleich 
geneigten Ebenen erscheinen als Tangenten an einen Kreis, dessen Mittel 
punkt der Hauptpunkt A x und dessen Badius der obgenannte Ab 
stand ist.“ 
Man nennt jeden solchen Kreis, dessen Mittelpunkt der Haupt 
punkt A ist, einen „Fluchtkreis“ oder „Neigungskreis“ gleich 
geneigter Ebenen. 
Ist speciell u = 45°, also tanga—so ist e = d, d. h. 
der Fluchtkreis von Ebenen, die mit der Bildebene den 
Winkel von 45° ein sch ließen, fällt mit dem Distanzkreise 
zusammen. 
Zur Kenntnis der Fluchtkreise gleichgeneigter Geraden und 
Ebenen hätte man auch auf rein geometrischem Wege gelangen können, 
indem eine Gerade (der Fluchtstrahl), welche durch das Projections- 
centrum C geht und einen constanten Winkel mit der Bildebene 
einschließt, einen Rotationskegel erzeugt, dessen Scheitel das Centrum, 
dessen Axe der Hauptstrahl und dessen kreisförmige Leitlinie auf der 
Bildebene der vorbezeichnete Neigungskreis der obgenannten Gera 
den ist. 
In gleicher Weise ergibt sich auch der Fluchtkreis gleich 
geneigter Ebenen als die kreisförmige Leitlinie jenes Kegels auf der 
Bildebene, welcher von den gleichgeneigten Fluchtebenen ein ge 
hüllt wird.
	        
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