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Die Punkte, in welchen diese Gerade die Wölbfläche trifft, sind
leicht folgendermaßen zu ermitteln. Wir denken uns durch (0, 0')
die vertical-projicierende Ebene e e s h gelegt, welche offenbar auch die
Leitgerade (L, V) enthält und mithin (nach dem vorstehenden Satze)
die Wölbfläche in zwei parallelen von (m,m‘) gleich weit abstehenden
Erzeugenden (g x , g\) und (#„, g\) schneidet. Die besagten Erzeu
genden treffen die Gerade (0, 0') in den beiden Punkten («,,«',) und
(,cc n , a\), welche einerseits von gleich weit abstehen und
andererseits die Schnittpunkte der Geraden (0, 0') mit der Wölbfläche
repräsentieren.
Da die Lage der durch (m, m‘) gelegten Geraden (0, 0') sonst
ganz beliebig ist, so folgt, dass überhaupt jede durch (m, m')
gehende Gerade die gleiche Eigenschaft besitze, also einen Durch
messer der Wölb fläche vorstelle; es ergibt sich somit der Satz:
108. „Derjenige Punkt, ivelcher den Abstand der Mittelpunkte
der beiden Leitkreise einer Wölbfläche halbiert, ist ein Mittelpunkt
dieser Fläche
§. 130.
Aus der eben angedeuteten Constructionsart der Erzeugenden
einer Wölbfläche ergibt sich ohne Schwierigkeit, dass die beiden Leit
kreise (K x , K\) und (R^K'g) einfache Curven der Fläche sind,
d. h. dass durch jeden Punkt dieser Kreise stets nur eine Erzeu
gende gehe.
Ist nämlich beispielsweise (a x , a\) (Taf. II, Fig. 18) irgend ein
beliebiger Punkt des Leitkreises {K X ,K\), so werden die durch diesen
Punkt gehenden Erzeugenden der Wölbfläche nothwendig in der durch
denselben und durch die Leitgerade {L, U) gelegten vertical-pro-
jicierenden Ebene e v th liegen. Die bezeichnete Ebene schneidet aber
(nach Satz 107) die Wölbfläche in zwei parallelen Erzeugenden, von
welchen offenbar nur eine durch («,, a\) gehen kann.
Anders verhält es sich jedoch mit der Leitgeraden (Z, Z').
Denken wir uns auf dieser Leitgeraden einen Punkt (p, p‘)
beliebig angenommen und fragen wir nach den durch diesen Punkt
gehenden Erzeugenden der Wölbfläche.
Da die besagten Erzeugenden den Kreis (K„, K\) treffen sollen,
so müssen sie gleichzeitig auch Erzeugende jenes Kegels sein, welcher
den Scheitel (p, p*) besitzt und den Kreis (K q , K\) enthält. Der
bezeichnete Kegel schneidet die verticale Projectionsebene [Ebene des
Leitkreises (K x , K\)] in einem Kreise (C, C"), dessen Verticalpro-