§. 51.
Sind K und K' zwei einer Regelfläche umschriebene Kegel zweiten
Grades, so ist jede Erzeugende gleichzeitig eine Tangente beider Kegel.
Jede Erzeugende bestimmt daher auf jedem dieser Kegel eine
einzige Berührebene, so dass die Tangentialebenen beider Kegel ver
mittelst der Erzeugenden der Regelfläche projectivisch aufeinander
bezogen erscheinen.
Auf Grundlage des Satzes 47) besitzen aber die beiden Kegel K
und K‘ eine gemeinschaftliche Berührebene, welche durch eine Erzeu
gende der Regelfläche geht. Diese Ebene ist somit in beiden Tangen
tialbüscheln sich selbst entsprechend. Hieraus entspringt folgende
Erzeugungsweise der Regelfläche.
51. „Sind die Tangentialebenen zweier Kegel zweiten Grades,
welche eine gemeinschaftliche Berührebene besitzen, derart projectivisch
(iein-deutig) aufeinander bezogen, dass diese gemeinschaftliche Berühr
ebene sich selbst entspricht, so erzeugen die Schnittgeraden entspre
chender Tangentialebenen eine Regelfläche dritten Grades.“
§. 52.
Durch vorausgeschickte Untersuchungen wurde klar gelegt, dass
jedem Punkte a der Doppelgeraden D einer R 3 zwei verschiedene
Tangentialebenen entsprechen. Als solche wurden die beiden Ebenen
festgestellt, welche durch die Doppelgerade selbst und die beiden
durch diesen Punkt a gehenden Erzeugenden g und g' der Regelfläche
bestimmt erscheinen.
Wird durch a eine beliebige Ebene gelegt, so schneidet diese
die Regelfläche in einer Curve dritter Ordnung, welche in a einen
Doppelpunkt besitzt, dessen Tangenten die Schnittgeraden dieser Ebene
mit den vorgenannten Tangentialebenen (g, D) und (g‘,D) sind.
Betrachten wir nun statt des beliebigen Punktes a auf D, ins
besondere einen jener Punkte v x oder i> 2 , beispielsweise v x , welche
Spitzen von Torsallinien repräsentieren.
Die beiden Erzeugenden g und g‘, welche durch den Punkt v x
gehen, fallen in eine und dieselbe Gerade, die Torsallinie v x <p,, zu
sammen. Es vereinigen sich daher auch die beiden Ebenen (g,D) und
(g',D), welche die Regelfläche in dem Punkte v x berühren, in eine
und dieselbe Ebene (Z), v x cpf).
Legt man daher durch den Punkt v x eine beliebige Ebene, so
schneidet diese die Regelfläche in einer Curve dritter Ordnung, welche
in v x einen Doppelpunkt mit zwei zusammenfallenden