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rungsebene des dem Punkte p* entsprechenden Kegels. Denn obwohl
besagte Ebene diesen Punkt p* enthält und die Kegelfläche berührt,
gehört sie doch nur dem Ebenenbüschel g‘ an. Umgekehrt ist die
Ebene, welche durch p J und g führt, eine Berührungsebene des Kegels
p‘, nicht aber eine Berührebene des Kegels p. Diese beiden Ebenen
sind also keine gemeinschaftlichen Berührungsebenen beider Kegel.
Denken wir uns aber die beiden Kegelscheitel p uud p' durch
eine Gerade verbunden, so hat diese mit der Regelfläche, außer den
Punkten p und p*, noch einen dritten Punkt x gemein. Legt man
durch diese Verbindungsgerade pp* und durch die dem Punkte x
entsprechende Erzeugende g x eine Ebene, so berührt diese offenbar
sowohl den dem Punkte p, als auch den dem Punkte p‘ entsprechenden
Kegel zweiten Grades; dieselbe ist also eine gemeinschaftliche Tan
gentialebene beider Kegel. Es gilt folglich der Satz:
47. „Je zwei einer Regelfläche dritten Grades umschriebenen
Kegel zweiten Grades haben eine gemeinschaftliche Berührungsebene.“
Hieraus ergibt sich (mit Berücksichtigung des Satzes 45 b) nach
stehende Erzeugungsweise der Regelfläche:
48. „Eine Gerade, ivelche in jeder Lage zwei Kegel zweiten
Grades, die eine gemeinschaftliche Berührungsebene besitzen, berührt
und nebstbei eine gemeinschaftliche Tangente dieser Kegel schneidet,
erzeugt eine Begelfläche dritten Grades, deren einfache Leitgerade
die genannte Tangente ist. u
§. 49.
Greifen wir auf die in §. 47. Satz 46b) angegebene Erzeugungs
weise der Regelfläche dritten Grades zurück und sei K q ein der Regel
fläche umschriebener Kegel zweiten Grades, D die Doppelgerade der
Fläche und S jene einfache Leitgerade, welche, wie wir dort fanden,
den Kegel K„ berühren muss, so können beliebige Erzeugenden g der
Regelfläche in der Weise construiert werden, dass man eine beliebige
Tangentialebene des Kegels K a mit den Geraden D und S zum Schnitte
bringt, und die sich dabei ergebenden bezüglichen Schnittpunkte a
uud a durch eine Gerade g verbindet.
Man erkennt sofort, dass die Tangentialebenen des Kegels auf
D und S jene beiden ein-zwei-deutigen Reihen bestimmen, ver
mittelst deren die Regelfläche erzeugt wird.
Einem beliebigen Punkte a von D entsprechen auf S zwei ver
schiedene Punkte a und a', d. s. die Schnittpunkte von S mit jenen