1. Kap. a. Die Projektion der geraden Linken. 93
thographischen Projection die Rede sein, mithin die
durch sie darzustellenden Bilder nur mittelst paralleler,
die Bildflache oder Entwerfungsebene senkrecht
treffender Seh- oder Entwerfungslinien gefun
den werden.
§. 94. Im Allgemeinen ist hier noch anzuführen, daß,
obgleich bei den folgenden Aufgaben die beiden, durch die
Basis der Grundlinie von einander getrennten, Ebenen
des Grund- und Aufrisses in den hier vorgestellten Zeich
nungen in einer Ebene liegen und auch nur so liegen kön
nen, man sich doch jedesmal denken muß, daß die Ebene
des Grundrisses mit der des Aufrisses stets einen
rechten Winkel bildet, und daß die Basis gleich
sam die Durchschnittslinic beider Ebenen ist.
Diese Basis darf niemals fehlen, und es wird die klare
Auffassung der zu zeigenden Constructionen um so mehr er
leichtert werden, wenn man den oberhalb der Basis sich
befindenden Theil der Bildflache, oder die Ebene des Auf
risses, in Gedanken um selbige so weit herum bewegt, bis
er senkrecht auf dem unterhalb derselben liegenden Theil
der Bildfiache oder auf der Ebene des Grundrisses zu ste
hen kommt, oder umgekehrt. Es ist diese Vorstellung dem
Anfänger nicht genug zu empfehlen, und deshalb muß die
Basis immer an dem ihr zustehenden Ort gedacht werden,
selbst wenn sie nicht gezeichnet ist. Diese Basis hat nun,
wie schon früher (g. Z. Th. I. §. 126) erwähnt ist, eine
horizontale Lage, d. h. eine mit der untern dem Zeich
ner zugewendeten Kante des Papiers oder des Reißbretts
parallele Lage (g. Z. Th. 1. §. 55). Sind hingegen von
einem Gegenstände nicht Grund- und Aufriß, sondern zwei
Seiten-Ansichten darzustellen; so hat die Basis eine senk
rechte Lage, und die beiden Eatwerfungsebenen, von wel
chem die eine z. B. die Vorderansicht, die andere aber eine
der Seitenansichten des Gegenstandes darstellen soll, müsse»
wiederum so gedacht werden, als wenn sie einen rechten
Winkel mit einander bilden, demnach senkrecht auf einander
stehen, und sich in der Basis schneiden, zu welchem Ende