Herstellung der centriseli collinearen Lage. 22.
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demselben Sinne, dass dem Punkte alle Punkte der andern
Ebene und der Geraden alle Geraden der andern Ebene ent
sprechen, während jedem Strahl durch den singulären Punkt
und jedem Punkt in der singulären Linie der einen Ebene
ein unbestimmter Strahl aus dem singulären Punkte und ein
unbestimmter Punkt in der singulären Linie der andern Ebene
entspricht. Zur Bestimmung solcher Systeme ist natürlich die
Angabe der singulären Elemente nothig.
1) Zwei beliebige Vierecke AB CD und ÄB'C'D lassen sich
stets als Original und zugehörige Centralprojection betrachten und
daher in centrisch-collineare Lage bringen. Sind die Schnittpunkte
der Gegenseitenpaare AB, CD mit E, also AB', CD' mit E', BC,
DA mit F, B'C, D'A' mit F' bezeichnet, so hat man die Projec-
tivitäten von Reihen (Fig. 43, a.)
{ABE ...) = (A'B'E' . . .), (DCE . . .) ~ (.B'C'E' . . .);
man bestimmt in denselben die Paare der Gegenpunkte R y , R 2 in
AB, CD und Qi, Qi in ÄB', CD' und erhält damit in den Ge
raden B X B 2 und Qi Qi die Gegenaxen r und q der Systeme.
Da die Strahlen vom Centrum G der Collineation nach den
Punkten Rj, R 2 dieselben Winkel mit der Geraden r bilden, wie
die Bilder der zugehörigen Geraden AB', B'C’ in Qi, Qi mit der
Geraden q, und die Strahlen von G nach Qi, Qi dieselben Winkel
mit q wie die Originale AB, BC in R { , R 2 mit r (§ 9.), so er
hält man durch Anträgen dieser Winkel in jedem der beiden
Systeme zwei Lagen, Gj, G 2 ; Gi, G 2 ' für das Centrum G, ortho
gonalsymmetrisch zu r respective q. Bringt man die Systeme nun
so zur Deckung, dass ein Paar von jenen G M G/; G 2 , G/ auf
einander fallen, während zugleich die Gegenaxen q, r zu einander
und die Strahlenpaare GA^, ÄB'\ GR 2 , CDGQi, AB ; GO/,
CD parallel werden, so sind die Vierecke AB CD, ÄB'C'D' in
centrisch collineare Lage gebracht, und man erhält die Collinea-
tionsaxe s als den Ort der Schnittpunkte entsprechender Paare von
Geraden AB, AB', etc. parallel q, r, und ebenso weit im ent
gegengesetzten Sinne von G entfernt, wie die Mitte zwischen q und r.
Jeder der beiden angezeigten Vereinigungen entsprechen zwei
Lagen der Vierecke und in der Fig. 43, b. sind die dem G l5 G/
entsprechenden rechts, die für G 2 , G/ links dargestellt; dem Paar
ABCD, Ä B'C'D' entsprechen links wie rechts s, q, r, den Paaren
AB CD, A*' B ::: ' C*' D*' rechts und A*B*C*D*, ÄB'C'D' links aber
s*, q, r und s*, q, r*. Die Vergleichung der Abstände zwischen
den entsprechenden Geraden s, q, r in beiden Figuren macht die
Symmetrieverhältnisse der Lagen der Ebenen von Bild und Original
ersichtlich.