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I. Methodenlehre: B) Die Kegelschnitte. 27.
Denken wir zwei beliebige Kegelschnitte K, K' (Fig. 50)
und drei beliebige Punkte des einen A, B, C, als entsprechend
drei beliebigen Punk
ten A\ B\ C des an
dern, überdiess die
Tangenten t a , t a ' in A
und Ä an K, K' und
ebenso die t b in B,
B' an K, K' als ent
sprechend, so sind
hierdurch einerseits
beide Kegelschnitte K, K r , andererseits die ebenen Systeme der
selben nach § 22. völlig bestimmt und jedem vierten Punkt
B des Kegelschnitts K entspricht ein vierter Punkt B’ des
Kegelschnitts K'. Z w ei Ke -
gelschnitte sind also
auf unzählig viel eArten
projectivisch oder col-
linear verwandt.
Sind AA' y B B' ein Paar
der gemeinsamen Tangen
ten beider Kegelschnitte
Fig. 51, und liegen C, C
mit dem Durchschnittspunkt
(5 derselben in einer Ge
raden, so sind die Büschel
(A . ÄBC . . .), (Ä . AB C' , . .) nicht nur projectivisch, sondern
auch perspectivisch; ihre perspectivische Axe ist die Colli-
neationsaxe s und der Punkt (S das Collineationscentrum zweier
ebenen durch die Data bestimmten collinearen Systeme in
centrischer Lage. Dass die centrisch-collineare Lage zweier
Kegelschnitte stets und entweder auf vier oder zwölf verschie
dene Arten stattfindet, sei angeführt ohne näheres Eingehen.
27. Haben wir einen durch zwei projectivische Strahlen-
Büschel von den Scheiteln A und B bestimmten Kegelschnitt
und sind C, A x , B x , C x vier weitere Punkte desselben, so ist
nach § 24. (Fig. 52)
(A . A i B l C) = {B . A y B i C x C);
schneiden wir diese Büschel respective mit den Geraden A X C
Kg. 61.