104 I. Methodenlehre: B) Die Kegelschnitte. 30.
5) Man construiere die Tangenten einer durch zwei Tangenten
und ihre Berührungspunkte bestimmten Parabel vom Punkte T aus.
6) Man bestimme die Schnittpunkte einer Geraden t mit der
durch ihre Asymptoten und einen Punkt bestimmten Hyperbel.
7) Man ermittle die Gattung eines durch fünf Punkte be
stimmten Kegelschnitts, eventuell die Asymptotenrichümgen des
selben. Die Gerade t ist unendlich fern, man bildet aus zweien
der fünf Punkte die projectivischen Büschel über den drei andern,
verlegt durch Parallelverschiebung das eine an den Scheitel des
andern und bestimmt die Doppelstrahlen der so gebildeten con-
centrischen projectivischen Büschel.
8) Man erörtere die Bestimmung der weitern gemeinsamen
Tangenten zu zwei Kegelschnitten, wenn zwei oder drei derselben
gegeben sind — d. i. die zu c) 7 d) im Texte dualistisch ent
sprechenden Constructionen.
30, Die vorigen Constructionen ermöglichen zwar auch die
constructive Behandlung involutorischer Reihen und Büschel,
weil diese nur eine durch Besonderheit der Lage ausgezeich
nete Art vereinigter projectivischer Reihen und Büschel sind;
sie zeigen auch, dass eine Involution im Allgemeinen zwei
Doppelelemente besitzen muss, die insbesondere zusammen
falleil oder auch nicht reell werden können. Man entnimmt
diess aber schon aus § 20,; 9. und an derselben Stelle (§ 20.:
13.) erkennen wir nun auch den Zusammenhang der Involu
tion mit der projectivischen Erzeugung der Kegelschnitte. (§32.)
Am einfachsten gelangen vrir zur besten Form der die
Involution betreffenden Constructionen und zugleich zur Quelle
zahlreicher wichtiger Eigenschaften der Kegelschnitte durch
die Verbindung der Lehre von der involutorischen
Centralcollineation mit den vorigen Betrachtungen.
In einer involutorischen Centralcollineation bilden zwei
Paare entsprechende Punkte A, Ä, B, B' auf verschiedenen
Strahlen aus dem Centrum (5 immer ein vollständiges Viereck,
von dessen Diagonalpunkten zwei, nämlich AB', A'B-, AB, A'B'
in der Axe der Collineation s gelegen sind, der dritte im
Centrum. Ebenso bilden zwei Paare entsprechende Gerade
a j «5 &, b' in ihr aus verschiedenen Punkten der Axe ein
vollständiges Vierseit, von dessen Diagonalen zwei, nämlich
ab', ab; ab, ab' durch das Centrum der Collineation G hin
durchgehen, während die dritte in der Axe liegt. Diese Vier
ecke und Vierseite entsprechen sich selbst in der involutori-