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T. Methodenlehre: B) Die Kegelschnitte. 33.
13) Durch einen Punkf A und die Involutionen har
monischer Pole in zwei Geraden p, p ist ein Keg eischnitt
bestimmt. Sind X, 7' im Schnittpunkt beider Geraden und X v 7/
die ihm entsprechenden in beiden Involutionen, so ist X 1 Y i die Po
lare desselben und die Pole PP' beider Geraden liegen in ihr. Wären
dann B und B' die Schnittpunkte derselben mit dem Kegelschnitt,
so geben die Strahlen AB und AB' sowohl in p als in p ein Paar
der bezüglichen Involution harmonischer Pole, und man findet somit
A B, A B' als das gemeinsame Paar der beiden involutorischen Büschel,
welche aus A über den Involutionen in p und p stehen. Dann sind
XB, XB' die Tangenten des Kegelschnitts in B und B', etc.
14) Aus 12) erhellt die Construction von Kegelschnitten
durch vier Punkte, von denen zwei nicht reell und als
Doppelpunkte einer Involution bestimmt sind; aus 13) die
Construction der Kegelschnitte durch zwei Paare nicht
reeller Punkte. Die zu K orthogonalen Kreise aus Punkten von r
in 8) bilden ein Büschel der ersten Art, falls K von r nicht geschnitten
wird; ein Büschel der letztem Art im Falle des Schneidens. Im Falle
der Berührung haben wir die Uebergangsform zwischen jenem, und
diesem auch im Büschel der Kreise.
Man entwickele die zu 12) und 13) dualistisch ent
sprechenden Constructionen.
15) Die Involution harmonischer Polaren aus dem Centrum (5
und die der harmonischen Pole auf der Axe der Collineation s
sind zwei Kegelschnitten A, K' gemein, von denen der eine in
der bezüglichen centrischen Collineation dem andern entspricht.
Diess Verhalten ist von der Realität der Doppelelemente jener In
volutionen d. h. von der Existenz gemeinschaftlicher Tangenten aus
G und gemeinschaftlicher Punkte auf s unabhängig.
16) Geht von zwei zu einander centrisch collinearen Kegel
schnitten der eine durch das Centrum (£, so thut diess auch der
andere und beide haben in ihm dieselbe Tangente (10.).
33. Jeder aus Punkten und Geraden zusammengesetzten
Figur in der Ebene eines Kegelschnitts K entspricht eine aus
den Polaren jener Punkte und den Polen jener Geraden ganz
gleich zusammengesetzte Figur, in der jedem Strahlenbüschel
der ersten eine ihm projectivische Punktreihe der zweiten
und umgekehrt entspricht — die Polarfigur der ersten in Be
zug auf K; gleichzeitig ist die erste Figur die Polarfigur der
zweiten in Bezug auf K. Man nennt daher zwei solche Figuren
reziproke Polar-Figuren in Bezug auf K und bezeichnet
diesen Kegelschnitt als die Directrix der Reciprocität.
Sie bilden einen besonderen Fall der in einanderliegenden
reciproken ebenen Systeme (Art. 23.), der dadurch characte-