Full text: Die darstellende Geometrie in organischer Verbindung mit der Geometrie der Lage

Parallelprojectionen, insbesondere orthogonale. 43. 
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dessen ist auch kein Punkt der Geraden g durch sein Bild im 
Bilde der Geraden g bestimmt; sondern nur der entsprechende 
projicierende Strahl in der projicierenden Ebene von g. 
p Das ganz analoge Ergebniss erhält man bei der Frage 
nach der Bestimmung der Ebene in diesem Falle. In Allem 
also: Durch eine Parallelproj ection in der Ebene ist 
eine Gerade, ein Punkt und eine Ebene nicht be 
stimmbar und zwar in Folge der Ununterscheidbarkeit der 
Fluchtelemente von Geraden und Ebenen. 
Nur durch die Combination yon zwei Parallelpro 
jectionen mit verschiedenen Richtungen der projicierenden 
Strahlen auf dieselbe Bildebene oder von zwei Parallelprojec 
tionen mit verschiedenen Richtungen auf zwei verschiedene 
Bildebenen wird der Zweck der Bestimmung der räumlichen 
Formen mit Hilfe der ebenen Parallelprojectionen erreicht wer 
den können. Es ist der Grundgedanke von Monge’s „Géo 
métrie descriptive^ hierzu z wei orthogonale Parallelpro 
jectionen auf zwei zu einander rechtwinkligen Pro - 
j ectionsebenen zu verbinden, wie diess aus den Elemen 
ten bekannt ist. Eine orthogonale und eine schräge Parallel- 
projection auf dieselbe Projectionsebene reichen zur Bestimmung 
aus, wenn die Richtung der Letztem bekannt ist5 diess kommt 
vor in der Form der Schlagschatten, etc. 
1) In Bezug auf das erste Kriterium des § 41. können alle 
ebenen centralprojectivischen Abbildungen als bildlich bezeichnet 
werden, und man hat nur das zweite des Sehkegels zu beachten, um 
gute perspectivische Bilder zu erhalten. Man kann im Bilde die 
Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit unterscheiden, indem man die Bi Id- 
ebene als vielfach und ihre Lagen als inderseiben Ordnung vom 
Centrum ans einander folgend und einander verdeckend ansieht, wie 
die Flächen des abgebildeten Objects: Das centralprojectivische Bild 
als ein unendlich dünnes Belief. 
2) In der Parallelprojection muss die Seite der Bildebene be 
zeichnet werden, auf welcher in unendlicher Ferne das Centrum ge 
dacht werden soll, um die gegenseitige Verdeckung der Flächen des 
Originals im Bilde zu bestimmen (vergl. § 55.). Dann gelten die 
vorigen Bemerkungen, 
3) Der von allen Sehstrablen normal geschnittenen Kugelfläche 
der Netzhaut entspricht die ebene Bildfläche der orthogonalen Pa 
rallelprojection; diese — die orthogonale — hat unter den Parallel 
projectionen am meisten den Character der Bildlichkeit. Die Ent 
wickelung darf sich im Allgemeinen auf sie beschränken, da die all
	        
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