150 I. Methodenlehre: C) Centrische Collineation der Räume. 44.
gemeinen Charactere aller Parallelprojectionen in der Lehre von der
Affinität doch gegeben sind.
Für den Zeichner bietet die Anwendung schiefer Parallelpro
jectionen besondere Yortheile (§ 61.), die Wahrung der Bildlichkeit
des Dargestellten steckt ihr jedoch sehr enge obwohl nicht im All
gemeinen, sondern nur im speciellen Fall bestimmbare Grenzen.
44. Die centrisch collinearen räumlichen Systeme sind pro-
jectivisch collineare räumliche Systeme in besonderer nämlich
perspectivischer Lage, wenn man als projectivische collineare
Systeme allgemein diejenigen definiert, welche dem Gesetz ge
nügen, dass jedem Punkte ein Punkt und jeder Geraden
eine Gerade im andern System entspricht. Den geradlinigen
Reihen, den ebenen Strahlenbüscheln und den Ebenenbüscheln
des einen Systems entsprechen projectivische Reihen, Strahlcn-
büschel und Ebenenbüschel des andern. (Vergi. § 38.)
Fig. 84.
b.
Eine solche Beziehung zweier Räume ist vollkommen be
stimmt durch fünf Punkte A, B, C, D, E des einen, von denen
keine vier in einer Ebene liegen, und die fünf entsprechenden
Punkte A v B^ C v B v E l des andern (Fig. 84.). Denn ist F ein
sechster Punkt des ersten Systems, so bestimmt derselbe mit
drei Kanten des Tetraeders ABCD } welche nicht in einer Ecke
zusammenstossen, Ebenen, die nur ihn gemein haben und deren
entsprechende im andern System somit den entsprechenden
Punkt bestimmen. Diese aber construiert man nach der
Bemerkung, dass die beiden Ebenenbüschel {AB . CDEF) und
{A l B i . C l D 1 E l F l ), ebenso {BC . ADEF) und {B i C ] . A l D ] E i F l )
und {CA . BDEF), {C 1 A l . B t D l E l F ] ) zu einander projectivisch
sind (vergl. § 22.), mit Hülfe der einfachen Mittel der §§ 17.
und 18., nur in dreimaliger Anwendung derselben. In derselben