Die schräge Parallelprojection als Axonometrie. Gl. 209
ternde schiefe Parallelprojection, die man als Cavalierperspective be
zeichnet.
3) Um ein axonometrischesBild dem centralen Bilde eines Objects
von einem bestimmten Centrum möglichst ähnlich zu machen, kann
man drei zu einander normale Hauptlinien des Objects central pro-
jicieren und die Bilder derselben nach Richtungen und Längen als
Axenbilder der allgemeinen axonometrischen Darstellung zu Grunde
legen. Man erreicht dadurch eine um so engere Annäherung an das
centrale Bild, je grösser die Distanz für dasselbe war.
4) Nur in der Richtung der projicierenden Strahlen gesehen ist
die Darstellung eines Objects nach dem hier entwickelten Verfahren
bildlich; die Yortheile, die es dem Zeichner bietet, sind begleitet
von der Gefahr der Verzerrung beim normalen Betrachten.
5) Man erläutere, wie ein gegebenes Tetraeder durch schiefe
Parallelprojection ähnlich einem beliebig gegebenen Viereck abge
bildet wird.
6) Man erläutere den Uebergang von einem beliebigen Tetraeder
und seinem Bildviereck zu einem solchen mit rechtwinkliger Ecke
und gleichlangen Kanten an derselben und dem Bildviereck, welches
ihm entspricht.
7) Man bestimme die beiden Stellungen der Ebenen, durch
welche aus einem vierseitig prismatischen Mantel von gegebenem
Normalschnitt als Parallelogramm Quadrate geschnitten werden; oder
allgemeiner Rhomben von gegebenem Winkel.
8) Es ist zu untersuchen, welche Geltung und Bedeutung die
Lehre von der Affinität für die Darstellung ebener Systeme (§ 21a.;
§ 53.) in der schrägen Parallelprojection besitzt.
9) Man zeichne in freier Axonometrie den 48flächner mO?i, den
24flächner mOm oder das Leucitoeder, den oktaederkantigen 24fläch-
ner in 0, den hexaederkantigen ooO«, das Rhombendodekaeder cx>0;
etwa auch das Pentagon-Dodekaeder und das Deltoid-Dodekaeder
Methode zur Erlangung von möglichst bildlichen Darstellungen.
Man construiere in freier Axonometrie die Durchdringung von
zwei Körpern des regulären Systems, wenn für den einen die Axen
mit denProjectionsaxen zusammenfallen und für den andern dieDurch-
stosspunkte in der Ebene xij für seine Axen gegeben sind. (Vergl.
ooöh mO . 0
—r—, ~x— mit 0, —
Art. 54., 30.) Etwa ooO
10) Die freie axonometrische Darstellung, welche die schiefe
Projection gewährt, ist insbesondere geeignet für die Darstellung
projectivischer Beziehungen; jeder geänderten Richtung der Be
schauung entspricht zwar ein anderes Original zu der dargestellten
Eigur, aber alle diese Originale haben die projectivischen Eigen
schaften mit einander gemein — ebenso wie bei Constructionen der
Fiedler, darstellende Geometrie. 2. And. 14