248 II. Curven und Flächen: A) Entwickelbare Flächen, 71,
Theil des Mantels, welcher zwischen der Spitze M und einem
Normalschnitt K zur Axe liegt, sich in einen Kreissector ver
wandelt, dessen Halbmesser die Länge der Kegelerzeugenden
zwischen M und K und dessen Bogenlänge der Umfang von
K ist; und der Abwickelung des geraden Kreiscylinders ebenso
durch die Bemerkung, dass der Theil seines Mantels zwischen
zwei beliebigen-Normalschnitten if, und K 2 sich in ein Recht
eck verwandelt, dessen Höhe die Länge der Erzeugenden
zwischen /Fj und K 2 und dessen Breite der gemeinsame Um
fang dieser Kreise ist. Die Abwickelung einer belie
bigen auf der Kegelfläche gelegenen Figur wird dann
erhalten, indem man in hinreichend kleinen gleichen Zwischen
räumen, gemessen auf einem Kreisschnitt des Kegels, Erzeu
gende zieht, welche diese Figur in Punkten A l} A 2 ...\ ,...;
Cj,... schneiden, diese Erzeugenden in der Abwickelung durch
die entsprechende Gleichtheilung des zugehörigen Bogens ein
trägt und auf ihnen die wahren Längen M A v M^ 2l ...; MB { , ...
abträgt.
Auch die Tangenten der Abwickelung der Figur
werden leicht bestimmt; ist t die Tangente in einem Punkte
P derselben in ihrer ursprünglichen Lage und schneidet sie
die Tangente t 0 des Kreisschnittes K in dem auf derselben
Erzeugenden mit P gelegenen Punkte P 0 im Punkte T, so
bleibt bei der Abwickelung das bei P 0 rechtwinklige Dreieck
PPqT sich selbst congruent und gelangt in die Ebene der
Zeichnung. Trägt man also P 0 und normal zu MP 0 die Gerade
P 0 T ein, so ist PT die Tangente der durch die Entwickelung
transformierten Curve in P.
Für die Abwickelung des geraden Kreiskegels
M, K und seiner Schnittcurve mit einer Ebene s i , s 2
(Fig. 153) wird man von den Endpunkten A 0 , P 0 der nach
den Scheiteln A und B des Schnittes gehenden Erzeugenden
aus den Kreis K in eine durch vier theilbare entsprechend
grosse Zahl gleicher Bögen theilen und die in den zugehörigen
Erzeugenden gelegenen Punkte des Schnittes sammt den ent
sprechenden Tangenten eintragen; ersteres indem man die
wahren Längen der Erzeugenden von den besagten Punkten
bis zur Spitze durch Drehung derselben bis zum Parallelismus
mit der zur Kegelaxe MN parallelen Projectionsebene bestimmt;