282 II. Curven und Flächen: A) Entwickelbare Flächen. 81.
kreis im Scheitel — welches bedingt, dass die Durchdringungscurve
in unendlicher Ferne eine stationäre Schmiegungsebene hat. (§ 63.)
Denken wir statt der unendlich fernen eine beliebige Ebene,
so enthält dieselbe eine Tangente der Durchdringungscurve, wenn ihre
Schnitte mit den beiden Kegeln eine einfache Berührung, sie ist
eine Schmiegungsebene derselben, wenn sie eine Osculation mit
einander haben, sie enthält zwei nicht benachbarte Tangenten, wenn
dieselben in doppelter Berührung sind; etc.
2) Da jeder Kegel zweiten Grades in Kreisen geschnitten werden
kann (vergl, § 95.), so darf man unter Voraussetzung einer Trans
formation unbeschadet der Allgemeinheit annehmen, dass von den
sich durchdringenden Kegeln der eine eine kreisförmige Spur habe.
Man soll die Spuren zweier Kegel zweiten Grades in einer Kreis
schnittebene des einen von ihnen so anordnen, dass ihre Durch
dringungscurve einem der Fälle a) bis h) unter 1) entspreche und
erörtere die jeweilen noch erfüllbaren Bedingungen.
3) Man ordne unter derselben Voraussetzung die Spuren so an,
dass die Ebene derselben für die Durchdringungscurve eine Schmie
gungsebene in gegebenem Punkte sei.
4) Desgleichen so, dass sie die Ebene von zwei Tangenten
der Durchdringungscurve in gegebenen Punkten — also eine doppelt
berührende Ebene — sei.
5) Endlich so, dass sie zur stationären Ebene derselben in
gegebenem Punkte werde,
6) Wenn durch centrische Collineation ein Punkt der Raum-
curve in’s Unendliche fällt, so wird seine Schmiegungsebene zur
asymptotischen Ebene der Curve; wie unterscheidet sich der Fall
der stationären asymptotischen Ebene von dem Fall der gewöhn
lichen asymptotischen Ebene? (Vergl. § 65.; 7.)
7) Eine Raumcurve kann durch centrische Collineation stets so
transformiert werden, dass eine bestimmte von ihren Schmiegungs
ebenen unendlich fern ist; man erläutere diess näher.
8) Die Gerade ist die einzige Linie erster Ordnung — weil zwei
Punkte in ihr und ein ausser ihr gelegener Punkt stets eine Ebene
bestimmen, die sie ganz enthalten muss.
9) Der Kegelschnitt ist die einzige Curve zweiter Ordnung,
weil drei Punkte einer solchen eine Ebene bestimmen, die sie ganz
enthält.
10) Eine Curve dritter Ordnung ist entweder eben oder sie ist
die Durchschnittscurve von zwei Flächen zweiter Ordnung, die eine
Gerade gemeinschaftlich haben — wir denken sie zunächst als den
Schnitt von zwei Kegelflächen zweiten Grades mit einer gemein
schaftlichen Erzeugenden. (Vergl. § 81.)
81. AVir kehren zu den Entwickelungen des § 79. zurück.
AA^enn unter den Ebenen des Hilfsebenenbüschels eine ist,
welche beide Kegelflächen zugleich berührt, so liefert dieselbe