Full text: Die darstellende Geometrie in organischer Verbindung mit der Geometrie der Lage

380 II. Curven und Flächen: B) Flächen zweiten Grades. 100, 
durch diese Durchdringungscurve legen. (Vergl. 
§ 86.) 
Die Bequemlichkeit und insbesondere die Genauigkeit ihrer 
Construction hängen von der Kenntniss des gemeinsamen Qua 
drupels beider Flächen ab. Zu seiner Bestimmung führt z. B. 
die folgende Betrachtung, die natürliche Verallgemeinerung 
der Construction des Art. 97, (Vergl. 20 das.) 
Man habe drei Strahlen eines Bündels , g 2 , g 3 , die nicht 
in einer Ebene liegen und betrachte sie als Punktreihen oder 
als Ebenenbüschel. Jedem Punkte entspricht ein Paar von 
Polarebenen in beiden Flächen und somit eine Gerade als ge 
meinschaftlich conjugiert; den Punkten einer Reihe entsprechen 
die Schnittlinien der entsprechenden Ebenen zweier projecti- 
vischen Büschel der Polarebenen, deren Scheitelkanten die 
conjugierten Geraden gi*, gf' die Reihe in beiden Flächen sind, 
also die Erzeugenden l eines einfachen Hyperboloids; so ent 
sprechen den drei Reihen g t , g 2 , g 3 die Regelschaaren l der 
einfachen Hyperboloide Gj, G 2 , G 3 , und weil die gi einen 
Punkt gemein haben, so enthalten alle diese Hyperboloide die 
doppelt conjugierte Gerade dieses Punktes und schneiden sich 
somit in drei Raumcurven dritter Ordnung. 
Ist M ein gemeinschaftlicher Punkt derselben, so gehen 
durch M drei Gerade der Regelschaaren l und durch diese wird 
ihm in gr,, g 2 , g s je ein von ihrem Schnittpunkt verschiedener 
Punkt als gemeinsam conjugiert zugeordnet, sodass ihm in 
beiden Flächen dieselbe Polarebene (die Ebene dieser drei 
Punkte) entspricht. Nach dem Vorigen kann ihre Zahl nur 
vier sein, und sie bilden das gesuchte Quadrupel. (Vergl. auch 
Theil III.) Die dualistische Construction liefert die Flächen 
desselben. 
1) Man zeichne in Tafel XI. die Spuren der doppelt projicie- 
renden Kegel der Durchdringungscurve aus in den 
Ebenen yz, zoc, xy respective ein. 
2) Man construiere die Durchdringung eines Cylinders vom 
zweiten Grade mit einer durch den zu ihm parallelen Durchmesser 
und den zu diesem conjugierten Diametralschnitt bestimmten Fläche 
zweiten Grades, wenn der Querschnitt des Cylinders mit der letzten 
Diametralebene gegeben ist. (Für die Construction des Quadrupels 
siehe 17) unten.) Insbesondere für das elliptische Paraboloid und 
einen coaxialen Rotationscylinder — wo die eine Projection der Curve 
in Lemniscatenform erscheint.
	        
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