444 II. Curven und Flächen: C) Die Rotationsflächen. 116.
3) Man erörtere die erste Frage für den Fall, dass die Stel
lung der beweglichen Ebene des Kreises sich stetig ändert, während
aber zugleich die Kreise je zweier auf einander folgender Ebenen ihre
Schnittlinie in denselben Punkten schneiden, d. h. dieselbe zu ihrer
Collineationsaxe haben. An die Stelle des Ortes der Mittelpunkte
tritt dann der Ort der Pole dieser Schnittlinie.
4) Ebenso, wenn an Stelle der Kreise Kegelschnitte treten
unter Fortdauer der vorigen Beschränkung.
5) Lassen sich die letzten Gebilde durch Collineation auf die
ersten zurückführen?
6) Wenn ein Rotationskegel mit fester Axe sich so bewegt,
dass er stets eine Tangentialebene mit einer festen developpabeln
Fläche gemein hat, so erzeugt er eine Rotationsfläche als Enveloppe.
Für die Frage, ob eine bestimmte Rotationsfläche gleichmässig durch
Drehung einer aufgeschriebenen Curve, wie durch Drehung der deve
loppabeln Fläche dieser Curve erzeugt werden kann, vergl. § 118.
116. Wenn wir die Axe a und die erzeugende Curve
C einer Rotationsfläche in Projection gegeben den
ken, so kann der Parallelkreis, den ein Punkt der Curve C
erzeugt und in Folge dessen auch jeder beliebige Meridian
der Fläche projiciert werden; denn jener liegt in der Normal
ebene der Axe a vom gedachten Punkte aus und hat den
Schnittpunkt derselben mit der Axe zum Mittelpunkt; dieser
aber entsteht durch den Schnitt der Parallelkreise mit seiner
Ebene d. i. als Ort der Endpunkte paralleler Radien derselben
von einerlei Sinn.
Speciell erscheinen in Parallelprojectionen alle Parallel
kreise derselben Rotationsfläche als ähnliche und ähnlich ge
legene Ellipsen, deren Centra in der gleichnamigen Projection
der Axe a liegen; die Meridiane als zu einander affin für die
entsprechende Projection der Axe als Axe der Affinität und
die Richtung der Normale ihrer Halbierungsebene als Richtung
der Affinitätsstrahlen. (Vergl. § 54.; 7.)
In orthogonaler Parallel projection und unter der fernem
Voraussetzung, dass die Rotationsaxe a zu einer Projections-
axe z. B. zu OZ parallel ist, erscheinen in der dazu normalen
Projectionsebene alle Parallelkreise in wahrer Gestalt und
Grösse und concentrisch, nämlich mit der gleichnamigen Pro
jection der Axe als Mittelpunkt; die Meridiane erscheinen als
ihre Radien. In den andern Projectionen aber erscheinen die
Parallelkreise als zur gleichnamigen Axenprojection normale