Got
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GOTTESGNADEN. Pr. Sachsen Kr. Kalbe. [K.]
[Prämonstr.-Klst. gegr. 1131, die Kirche gew. 1164, aufgehoben
1563, danach vollständig abgebrochen. Die Kirche, ein bedeu-
tendes rom. Bauwerk des 12. Jh., lag an der SSeite des. derzeiti-
gen Wirtschaftshofes. Auf diesem das ornamentierte Kapitell
einer Wandsäule von 17 em Dm. als Sitz eingemauert. Funde
eines Bogenfrieses, auf den Feldern unerklärte Gestalten, ver-
schollen: Magdebg. Geschichtsblätter 1871 m. Abb.]
Dorf-K. Rom. Bruchsteinbau 2. H. 12 Jh., rck. WTurm, die ge-
paarten Schallöffnungen getragen von Säulchen mit Würfelkapt,
und Kämpferstein. Schiff und Chor, letzterer nur wenig ein-
gezogen; an der SAußenseite einige Reste von figürl. Putzzeich-
nungen A. 13. Jh. (wie im Magdeburger Domkreuzgang); diesen
entsprechend die (vermauerte) STür des Schiffes überdeckt von
einem hohen Sturz, auf welchem ein Rundbogen von Quadern
in Linien gezeichnet. Der 3seit. OSchluß des Chores eine spgot.
Veränderung, Dürftiger neugot. Ausbau 1. H. 19, Jh. —
2 Glocken: Dm. 1.02 m Majuskelschrift des 183. Jh., 1.12 m
1483.
GÖTTINGEN. Hannover Kreisstadt. [D.]
Die 3 Kirchen aus got. Zeit und in leicher Anlage: Hllk. mit
geradem Schluß der Sschiffe und in sß geschl. Hauptchor.
Johannis-K, Aus Überg.Stil der hohe. WBau im altsächsischen
Typus und ein an der NSeite wiederangebrachtes Portal. Die
Türme gehen durch Abschrägung der Ecken ins SEck über.
Glockenhaus, große Schallöffnungen mit got. Maßwerk, Helme
ungleich. Lhs, 14. Jh., mit 4 quadr. Msch.Jochen in einfacher
Behandlung und gutem Raumgefühl (verwandt der großen Stifts-
K. in Einbeck), — Altar 1792, Kelche 14. und 15. Jh.
Glocke 1348. Bildnis eines Geistlichen von J. G. Ziesenis 1763.
Jakobi-K, Beg. 1359. Hllk. in schmälerer Jochteilung. Auf
Doppeltürme angelegt. Jetzt Einzelturm in der Mittelachse, von
1426. — Schnitzaltar mit Doppelflügeln, Schrein bez. 1402
(Krönung Mariä), Flügelgemälde jünger. — Großer Kelch 1456.
Albani-K. Der Gründung nach die älteste, jetziger Bau spgot.
[Barfüßer-K. 1820 abgebr., großer Wandelaltar unter Einfluß
Konrads von Soest 1424 im Welfenmuseum.]
Pauliner-K. Als Universitätsbibliothek umgebaut. Gleich den
vorigen eine Hllk, mit Langehor.
Reformierte K, Saalbau 1753. Bmkw, die Inneneinrichtung.
Rathaus. Baurechnungen aus den 70er Jahren des 14. Jh. und
von 1420—40. Freistehend. Im Erdgeschoß Keller und Vorrats-
räume. Im Hauptgeschoß an der Vorderseite ein durchgehender
Saal mit großen 3teil. Fenstern, Walmdach, umlaufender Zinnen-
kranz. Das Obergeschoß nicht ganz vollendet. Archivanbau mit
Freitreppe und Laube.
Mehrere reich und tüchtig behandelte Fachwerkhäuser des Sp.
16. Jh., hervorzuheben das Junkerhaus, Ecke Barfüßer- und
Jüdenstr. und das Kaufhaus, Ecke Markt und Rothestr.