Durchdringung von Rotationsflächen und Kegeln. 127. 481
parallel einen Kegel denkt, und die Erzeugenden desselben
bestimmt, welche zugleich dem gegebenen Kegel angehören-,
dazu verzeichnet man die kreisförmige Spur dieses Hilfskegels
in der ersten Projectionsebene aus dem Mittelpunkt und einem
Punkte der Peripherie, etwa dem im Umrissmeridian gelegenen,
und ihre Durchschnittspunkte mit der Spur S t ; die Geraden
von diesen Punkten nach M schneiden den Parallelkreis in
den Punkten der Durchdringungscurve. Die zugehörigen Tan
genten der Durchdringungscurve sind die Durchschnittslinien
der entsprechenden Tangentialebenen des Kegels und der Ro
tationsfläche; man bestimmt ihre ersten Durchstosspunkte als
Schnitte der ersten Spuren dieser Tangentialebenen.
Die gefundene Durchdringungscurve kann als der von
irgend einer Leitcurve des Kegels M, Sj bei Beleuchtung aus
dem Punkte M auf die Fläche geworfene Schlagschatten an
gesehen werden.
Es ist offenbar, dass dieselbe Construction und gleich
zeitig Interpretation auf die Durchdringungscurve einer Cy-
linderfläche mit der Rotationsfläche übergehen. Wenn der
Kegel respective Cylinder der Berührungscylinder oder Cylinder
einer andern krummen Fläche ist, so dass seine Berührungs-
curve mit dieser als seine Leitcurve erscheint, so giebt die
selbe Durchdringung den Schlagschatten der erstem Fläche
auf die letztere.
In der Regel wird der Berührungs-Kegel oder
Cylinder einer krummen Fläche sie selbst weiter
hin durchdringen — diess ist nur unmöglich bei den
Flächen zweiten Grades — so dass sich das gegenwärtig be
trachtete Problem mit dem des § 121. gewöhnlich verbindet.
Im Sinne der Schattenconstruction liefert eine solche Durch
dringung die Begrenzung des von der Flächeaufsich
selbst geworfenen Schlagschattens.
In diesem Falle ist die Leitcurve des Kegels die Curve
der Selbstschattengrenze auf oder vollständiger (vergl, § 126.;
6.) seine Berührungscurve mit der Fläche, und man sieht
sofort, dass jene Punkte der Selb schattengrenze,
wo die Tangente derselben mit der einen Haupt
tangente der Fläche im bezüglichen Punkte zusam
menfällt, bereits der fraglichen Schlagschatten-
Piedler, darstellende Geometrie. 2. Aufl. ¿51