Full text: Die darstellende Geometrie in organischer Verbindung mit der Geometrie der Lage

Darstellende Geometrie. 
Einleitung. 
Zweck und Bedeutung. Der nächste Zweck der dar 
stellenden Geometrie ist die Bestimmung räumlicher For 
men nach Lage, Grösse und Gestalt durch andere räumliche 
Formen: zumeist geschieht sie durch die graphische Darstel 
lung in einer Fläche, in manchen Fällen durch das räumliche 
Abbild oder Modell. Die Untersuchung der gegenseitigen 
Beziehungen der so bestimmten Raumformen mittelst ihrer 
Darstellung wird daran angeschlossen. 
Beides macht die darstellende Geometrie zu einer wich 
tigen Hilfswissenschaft des Technikers; sie dient ihm 
bei der Nachahmung schon vorhandener Erzeugnisse seines 
Faches, wie bei der Erfindung neuer gleichmässig. In der 
Regel ersetzen die nach ihren Methoden hergestellten Zeich 
nungen die so viel kostbareren Modelle. Die erste systema 
tische Anleitung zur Befriedigung dieser Bedürfnisse boten 
J. H. Lambert’s Freie Perspective — Zürich 1759 und 
G. Monge’s Géométrie descriptive — Paris 1795. 
In zwei Richtungen erweitert sich diese Bedeutung noch. 
Zuerst insofern der angestrebte nächste Zweck gefördert wird 
durch die Bidlichkeit der Darstellung, d. h. durch ihre 
Aehnlichkeit mit dem Gesichtseindrucke, den das darge 
stellte Object selbst hervorbringen würde; man ist dadurch 
veranlasst, diese Bildlichkeit zu gewinnen und sucht dieselbe 
für die ebenen Darstellungen zu erhöhen durch die Aufnahme 
der BeleuchtungsVerhältnisse in die Darstellung. Damit er 
weitert sich die darstellende Geometrie nach der practischen 
Seite, der Seite der Darstellung, zur wissenschaftlichen 
Fi edler, darstellende Geometrie. 2. Aufl. I
	        
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