520 HL Geometrie der Lage: A) Grundlagen und Coordinaten. 136.
Nur die Zählung der Elemente der Gebilde, als auf
deren übereinstimmenden Ergebnissen für Gebilde derselben
Stufe die Möglichkeit ihrer projectivischen Correspondenz be
ruht, soll hier in Kürze angeschlossen werden.
Die Gründe des § 135. zeigen, dass ein Gebilde erster
Stufe mit reellem Träger u reelle und {u—1) [u'—2) imaginäre
Elemente also überhaupt (w 2 — 2w -f 2) Elemente hat und man
sieht leicht, dass dieselbe Zahl auch für die Gebilde erster
Stufe mit imaginärem Träger sich ergiebt. Wir wollen die
Fälle der imaginären Geraden erster und zweiter Art erläutern
und empfehlen die Anwendung derselben Principien auf die
Strahlbüschel in imaginärer Ebene oder mit imaginärem Scheitel.
Die imaginäre Gerade erster Art enthält als Reihe betrachtet,
einen reellen Punkt und jede reelle Gerade in ihrer reellen
Ebene schneidet sie in einem imaginären Punkt, wenn sie
nicht durch jenen geht; da die Gesammtzahl der reellen Ge
raden der Ebene (u 2 — u -f- 1) ist und davon u durch jenen
Punkt gehen, so hat man (u~ — 2 u-\- 1) imaginäre Punkte ausser
dem einen reellen Punkt. Ebenso ist die Zahl der .Ebenen durch
eine imaginäre Gerade erster Art (u 2 -—2u-j- 2). Denken wir zur
imaginären Geraden zweiter Art eine reelle Ebene, so enthält
diese eine reelle Gerade, auf der ein Punkt derselben liegt, und
durch jeden ihrer ausserhalb dieser Geraden gelegenen Punkte
geht eine Gerade, die mit ihr in einer Ebene liegt, also gleich
falls einen Punkt von ihr enthält; diess giebt (m 2 — 2—{— 1)-|- 1
Punkte der Geraden. Die Zahl ihrer Ebenen ist die gleiche.
Sodann enthalten Gebilde zweiter Stufe mit reellem •
Träger (m 1 — 4 w 3 -(- 1 u 2 — 6 m -f- 3) Elemente, z. B. eine reelle
Ebene (u 2 —u-\- 1) reelle Punkte und in jeder ihrer (u 2 — *¿+1)
reellen Geraden (u 2 — Su -}- 2) imaginäre Punkte, d. h. in
Allem (u 2 ■—■ u -f- 1) (u 2 — 2>u -f- 3) Punkte; die oben gegebene
Zahl. Ebenso viele aber auch Gebilde zweiter Stufe mit ima
ginärem Träger, z. B. das Punktesystem in einer imaginären
Ebene; denn in ihrer reellen Geraden t liegen (u 2 _ 2 u -J- 2)
Punkte und durch jeden ihrer Punkte gehen (u 2 — 2u -j- 1)
Ebenen, die sie nicht enthalten und die mit der imaginären
Ebene ebenso viele imaginäre Gerade bestimmen, deren jede
ebenso viele imaginäre Punkte enthält; aber die obige Zahl ist
(w 2 — 2w -f- 2 ) + (« 2 — 2« -f- l) 2 oder (iu— l) 2 -f-1.