522 III. Geometrie der Lage: A) Grundlagen und Coordinaten. 137.
die algebraische Zahl als Bestimmungsmittel einführt.
Wir geben den Nachweis hiervon in der Weise, dass wir zur
Entwickelung nur die soeben allgemein begründeten Lehren
von der Projectivität der Gebilde erster Stufe, insbesondere
von der Projectivität der Würfe innerhalb derselben benutzen.
Innerhalb der Gebilde erster Stufe machen wir das
Doppelverhältniss, welches von jedem vierten Element mit
drei festen Elementen des Gebildes bestimmt wird, als eine
algebraische Zahl zum Bestimmungsmittel für dieses vierte
Element — eben jene zwischen projectivischen Würfen über
einstimmende Function der vier Elemente, in die gleich an
fangs wie jetzt zuletzt der wesentliche Inhalt des Begriffes
der Projectivität gelegt erschien. Wir gelangen durch Zu
sammensetzung in ganz entsprechender Weise wie in der geo
metrischen Construction von den Gebilden erster zu denen
zweiter und dritter Stufe so nun auch von der algebraischen
Bestimmungsweise der Elemente in den Gebilden erster Stute
zu der der Elemente in den Gebilden höherer Stufe und damit
zu der Einsicht, dass zwischen den geometrischen
üntersuchungsmitteln, auf welche die graphische
Methode uns geführt hat, und den analytischen Me
thoden der Coordinatengeoraetrie kein wesentlicher
Unterschied besteht.
Aber der Uebergang zur analytischen Methode eröffnet
den Weg zur allgemeinen Untersuchung der geometri
schen Formen n ten Grades, zu denen wir im stufenweisen
Aufbau nicht gelangen könnten; die Art des Uebergangs sichert
zugleich die geometrische Anschaulichkeit und die Mög
lichkeit, die in den ersten Stufen bewähr teUntersuchungs-
weise im Wesentlichen beizubehalten.
Elemente der analytischen Geometrie setzen wir nicht
voraus; aber ganz nach Analogie des Verhältnisses, in dem
wir die construierende projectivische Geometrie im Vorigen
zur Elementargeometrie erkannt haben, werden wir finden,
dass die elementaren Coordinaten des Cartesius einen speciellen
Fall der projectivischen Coordinaten bilden; die elementare
analytische Geometrie zeigt sich in reicherer Ausgestaltung in
der allgemeinen enthalten. Wenn wir dabei die Verbindung
der vorherentwickelten Begriffe über die imaginären Elemente