Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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§. 8. 
8. 9. 
§. 10. 
80 
§. 11. 
ist. Man darf daher beim Zeichnen nach der Natur auf der ebenen 
Bildfläche nicht einfach das, was man sieht, reproduciren wollen, 
sondern muß vielmehr der Umstände eingedenk sein, welche eine Ver 
zerrung des perspectivischen Bildes bedingen. (S. 8-21.) 
Die halbkugelähnliche Gestalt der Bildfläche ist die seltenste 
und kommt nur in Kuppelbildern vor. Es können diese selbstver 
ständlich nur von unten her und dabei fast immer nur so betrachtet 
werden, daß das Auge nicht mit dem Mittelpunkte der Kuppel 
krümmung zusammenfällt, weshalb sie strenggenommen, um von dem 
entsprechenden Gesichtspunkte aus unverzerrt zu erscheinen, verzerrt 
ausgeführt werden müßten (s. §. 383). Doch vermeidet man gern 
diese Verzerrungen, welche bei einer Betrachtung aus der Nähe, 
etwa von einer der Kuppel näheren Galerie, widerlich ausfallen wür 
den, und pflegt deshalb die Darstellung so auszuführen, daß man 
die Ausdehnungen, welche dasselbe perspectivische Bild auf der 
ebenen Bildfläche haben würde, einfach in die Kuppelkrümmung 
einträgt. 
Häufiger vorkommend ist die ch lind rische Gestalt der Bild 
fläche. Das Bild ist dann gewöhnlich auf der inneren Fläche eines 
auf der Grundfläche stehenden normalen Cylinders vorgeführt, und 
das Auge in der Achse des Cylinders angenommen. Es eignet sich 
diese Gestalt der Bildfläche besonders zu panoramatischen Dar 
stellungen von Landschaften und Stadtansichten in großem Maßstabe. 
Mehreres hierüber enthält der vierte Abschnitt. 
Am häufigsten wird die ebene Bildfläche zur bildlichen 
Darstellung gewählt. Auf ihr kann ein beliebig abzuschließender 
Theil von Objecten aufgenommen und sie selbst demgemäß beliebig 
begrenzt werden; dabei läßt sie die unmittelbare Anwendung des 
Zirkels und Lineals zu. Ihre in den meisten Fällen lothrechte 
Stellung entspricht im Allgemeinen der der natürlichen Objecte; 
sie nimmt hierbei den geringsten Raum, gewöhnlich den Platz an 
Wänden, ein, sie ist einer gleichmäßigen Beleuchtung zugänglich und 
bequem zu betrachten. 
In nicht lothrechter, sondern horizontaler Stellung kommt 
die ebene Bildfläche in Deckengemälden vor, und sind Darstellungen 
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