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Auf der zur Constrnctwn bestimmten und nach §. 35 eingerich
teten Fläche hat inan demnach an eine durch O (Fig. 19) gelegte,
der Grundlinie (Bildebene) parallele Linie st in O den Winkel
tOv von 50° anzutragen, um in Ov den Parallelstrahl der
gegebenen Linie AC, und
in dem Schnittpunkte v des
selben mit der Bildebene,
und zwar im Horizonte, die
Perspective des Ver-
schwindungspunktes der
Linie A C 31t erzielen. Ist
dann e der Schnittpunkt der
Linie AC selbst mit der Bildebene, so ist eine durch e nach v
gezogene Linie av die Perspective der gegebenen, aber unendlich
lang aufgefaßten Linie A C.
Um die Anwendung der Standebene, hier die Linie 8t ent- §. 56.
behrlich zu machen, pflegt man statt des Winkels, welchen eine
gegebene horizontale Linie mit der Bildebene bildet, den Winkel ins
Auge zu fassen, welchen die Linie mit der Verticalebene bildet, und
demnach zu verfahren. Da letztgenannte Ebene mit der Bildebene
einen rechten, also 90° betragenden Winkel bildet, so bildet die in
der vorigen Figur gegebene, von der Bildebene um 50° abweichende
Linie AC mit der Verticalebene den Winkel von 40°; Man kommt
demnach zu demselben Resultat, wie oben, wenn man, statt an die
Linie 8 t in O den Winkel tOv von 50° anzutragen, an die in der
Verticalebene liegende, auf die Bildebene herabgeschlagene Haupt
gesichtslinie OP in O den Winkel P O v von 40° anträgt.
Soll nun in Fig. 19 noch durch irgendeinen Punkt, etwa b, §. 57.
der Perspective a v der gegebenen Linie A C die Perspective
einer zu dieser normalen horizontalen Linie construirt
werden, so findet man die Perspective des Verschwindungspnnktes
dieser Linie dadurch, daß man an den Parallelstrahl Ov in O
einen rechten Winkel vöy legt, dessen Schenkel Oy der
Parallelstrahl der normalen Linie ist und den Horizont in dem
Punkte y schneidet. Zieht man dann von y durch b eine Linie, so