früher als in jenem Schnittpunkte, der Perspective des Verschwin-
dungspunktes lothrechter Linien, schneiden.
Nachdem in den §§. 23 — 30 die Grenze bezeichnet worden, bis
zu welcher die Aufnahme von Objecten in ein Bild aus ästhetischen
Rücksichten gestattet ist, ist hier schließlich noch zu erwähnen, wie
weit Perspectiven von Objecten, abgesehen von jenen Rücksichten,
überhaupt construirbar sind.
Daß Gesichtslinien nach Punkten solcher Objecte, welche
selbst in der Standebene liegen, die Bildebene erst im Un
endlichen schneiden, und daß deshalb die Perspectiven solcher Objecte
in unendlicher Entfernung liegen und nicht darstellbar sind, bedarf
keiner Erörterung. Die Gesichtslinien nach Punkten rückwärts
von der Standebene liegender Objecte würden nur mit ihren
Rückwärtsverlängerungen die Bildebene schneiden, hier Perspectiven
auf der den Orten der Objecte entgegengesetzten Seite ergeben, und
sich mit Perspectiven der vor dem Auge liegenden Objecte ver
mischen, was wohl mit der mathematischen Anschauung, aber nicht
mit den Begriffen von einer bildlichen Darstellung verträglich wäre.
Es sind hiernach Objecte perspectivisch überhaupt
darstellbar nur so weit, als sie vor der Standebene,
d. h. in dem Raume hinter der Bildebene und in dem
zwischen Bild - und Standebene liegen.
Es ist selbstverständlich, daß die Perspectiven von Objecten,
welche zwar vor der Standebene, dieser aber sehr nahe liegen,
ebenfalls in so große Entfernung fallen können, daß sie die Gren
zen selbst der größten Bildfläche überschreiten; es ist dies jedoch ein
Umstand, der bei gehöriger Beachtung des über die Wahl des Ge
sichtspunktes Gesagten nie eintritt.
Drittes Kapitel.
Perspectiven horizontaler und lothrechter Ebenen.
Die Lage einer Ebene wird im Allgemeinen beschrieben durch
die Lage einer ihr angehörigen geraden Linie und zugleich eines ihr