Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

eilte lothrechte Linie (welche mit der Verticale zusammenfallen 
muß), so ist diese die Perspective der Grenzlinie der 
gegebenen und zugleich aller damit parallelen Ebenen, 
also auch der Verticalebene. 
Eine aus dem Gesichtspunkte (im Raume) auf diese Grenzlinien- 
Perspective gefällte Normale trifft dieselbe im Punkte P, welcher 
deshalb auch für sie der Hauptpunkt ist. Die Distanz ist dazu 
dieselbe geblieben. Sieht man die gegebene lothrechte Ebene als die 
uni 90° gedrehte horizontale Grnndebene an und nimmt an, daß die 
Verticalebene mit letzterer die Drehung mitgemacht habe, so muß 
diese, die Verticalebene, danach in eine horizontale Ebene umge 
wandelt sein und ihre Grenzlinien-Perspective als gedrehte Verti- 
cale mit dem Horizonte zusammenfallen. Wie bisher bei der Con- 
stxnction von horizontalen Linien, welche als je einer entsprechenden 
horizontalen Ebene angehörig aufgefaßt werden, der Gesichtspunkt 
in die Verticale herabgeschlagen wurde, so wird auch für lothrechte 
Ebenen der Gesichtspunkt in die gedrehte Verticale herabgeschlagen 
und fällt hierin in 4P oder I), während die Distanzpnnkte mit O 
und (O) in der Grenzlinien - Perspective der lothrechten Ebene zu 
sammenfallen. 
Ist Punkt a die Perspective des gegebenen Punktes A, so ist 
eine von P durch a gezogene Linie die Perspective der Schnittlinie 
der gegebenen lothrechten Ebene mit der Grundebene; und zieht man 
durch den Punkt 6 der Grundlinie, in welchem die Linie P a an die 
Bildebene stößt, eine lothrechte Linie fb, so ist diese die Schnittlinie 
der Bildebene mit der gegebenen lothrechten Ebene, und darum die 
Grundlinie der letztern. Sie ist, wie alle Grundlinien von Ebenen, 
parallel der Grenzlinien-Perspective oder, was dasselbe be 
deutet, normal zur gedrehten Verticale. 
Ist in der Grundebene ein Punkt A gegeben, durch welchen eine 
lothrechte, zur Bildebene schiefe, mit dieser etwa den Winkel 
von 50° (also mit der Verticalebene den Winkel von 40°) bildende 
Ebene steht, so construirt man, um die Grenzlinien - Perspective der 
Ebene ziehen zu können, im Horizonte die Perspective des Ver- 
schwindungspunkteö der in der Ebene denkbaren horizontalen Linien.
	        
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