Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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Unterbaues, der Stangen und Pfeiler, werden zuerst auf der Hauptkante 
aufgetragen und vermittelst nach y gezogener Linien in das Gitter selbst 
übertragen. — Die Höhe der Mauer hinter dem Gebäude wird ebenfalls 
zuerst auf der Hauptkante aufgetragen, von hier durch eine Linie nach z 
auf die Kante B des Gebäudes, und von da wieder durch eine Linie nach y 
aus ein durch den entsprechenden Punkt des Hülfsgrundrisses zu ziehendes 
Loth übertragen. So auch werden die Höhen der Thür und der Fenster 
von der Hauptkante auf die Wand unter der Halle übertragen. — Um 
die Perspective der Gehrung in der Spitze des Frontons zu construiren, 
wird dessen Höhe selbst, sowie die in der Gehrung selbstverständlich sich 
vergrößernde Breite der hängenden Platte und des bekrönenden Gliedes, 
zuerst auf der Hauptkante aufgetragen und durch Linien nach y auf ein 
durch Punkt 8° des Hülfsgrundrisses gezogenes Loth in die Punkte 1, 2 
und 3 übertragen. Zieht man dann durch diese Punkte Linien von z aus 
und schneidet sie durch Lothe aus den entsprechenden Punkten des Hülfs 
grundrisses , welche hier in der Linie v° v 3 vorderhalb des Punktes 8° 
liegen, so ergeben die Schnittpunkte die Gehrungslinie in der Spitze, und 
kann man hierauf die Perspectiven der schiefen Frontonkanten ziehen. — 
Die hier angewandte einfache Art der Construction der am Fronton auf 
steigenden Linien ist zu empfehlen, sobald man nickt viele solcher schiefen 
Linien zu ziehen hat. Ist deren Zahl aber eine größere, wie dies etwa bei 
der Darstellung von Sparrwerken vorkommt, so ist es, und wenn auch 
nur um die Genauigkeit zu controliren, rathsam, die Verschwindungspunkte 
solcher Linien festzustellen, wie dies mit Bezug auf dieses Beispiel in 
§. 289 bei den Constructionen schiefer Ebenen gezeigt werden wird. 
Im geometrischen Grundrisse schneiden die Gesichtslinien OF und OE, 
welche nach der in §. 25 angestellten Ermittelung das Gesichtsfeld ein 
schließen, die Bildebene in den Punkten L und K, welche jeder etwa 24*/2 
Fuß von P entfernt sind. Bezeichnet man nun in der Construction im 
Horizonte die Punkte I und k ebenfalls 24% Fuß von P und zieht durch 
beide lothrechte Linien, so begrenzen diese die Darstellung seitlich auf eine 
der Größe der Distanz angemessene Weise. 
Beispiel 11. 
§. 182. Aufgabe. In Fig. 28 (Taf. 6) liegt der Grundriß einer 
Kirche (der Johanniskirche in Moabit ohne Thurm und son 
stige Umgebung) vor; der Aufriß und die Höhenmaße sind als 
bekannt vorausgesetzt und aus der Construction, Fig. 29, er 
kennbar; der Ort des Gesichtspunktes O ist (hier außerhalb
	        
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