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der Figur liegend) gegeben, die Höhe des Auges betrage
10 Fuß— es soll die Perspective des Gebäudes unter Weg
lassung alles Details und unter möglichster Vereinsachung der
Formen construirt werden.
Es möge diese Aufgabe benutzt werden, um das der Grundriß- §. 183.
Methode entsprechende, in vielen Beziehungen vortheilhafte Verfahren
etwas ausführlicher darzulegen und zugleich zu zeigen, inwiefern durch
Mitanwendung der Verschwindungspnnkt-Methode der in §. 161,
Fig. 11, noch erforderlich gewesene geometrische Aufriß des darzustel
lenden Objectes entbehrlich gemacht werden kann. Das darauf folgende
zwölfte Beispiel wird dieselbe Constructionsart ohne Anwendung
von Verfchwindungs-, Theil- und Diagonalpunkten zeigen und zu
gleich eine Anleitung zu dem Verfahren geben, durch welches das
Entstehen des perfpectivischen Bildes in jeder beliebigen Größe im
Voraus zu sichern ist.
Ausführung. Nimmt man als Hauptgesichtslinie (Verticalebene) §. 184.
die Linie (O)A und als Hauptkante die Kante K des Gebäudes an, so
ist eine durch Punkt K zu der (0) A normale Linie Y (Z) die Bildebene
im Grundrisse, und PO, die Distanz, betrügt alsdann 96 Fuß des dem
Grundriße beigefügten Maßstabes. Die Verschwindungspunkte y und z,
wovon der erstere sehr nahe liegt, und der Diagonalpunkt dg werden in
der Construction Fig. '29 (Taf. 6) vermittelst der ^-Distanz 0/ 6 gefunden.
In der Construction wird zunächst die Perspective k des Punktes
K — 10 Fuß unter .dem Horizonte und gleich P K von der Verticale entfernt
festgestellt und durch sie die lothrechte Hauptkante gezogen. Hierauf werden
von allen Punkten des Grundrißes, welche eine dem Auge in 0 sichtbare
Kante des Gebäudes bezeichnen, gerade Linien (Gesichtslinien) nach 0
wenigstens so weit, daß sie die Bildebene Y (Z) schneiden, gezogen — »
zunächst von solchen wie G und R, welche die Hauptformen des Gebäudes .
bezeichnen—, dann werden die Entfernungen dieser Schnittpunkte von P,
wie Py und Pp, in die Construction auf den Horizont in Py und Pp
übertragen und werden hier durch / und p lothrechte Linien gezogen,
welche die einstweilen ihrer Länge nach noch unbestimmten Perspectiven der
lvthrechten Kanten G und R des Gebäudes sind. So werden auch durch
Uebertragung von Punkten wie s und <p die Fenster an der Seitenfacade,
durch Punkte wie 6 und ß die der Treppe angehörigen lvthrechten Kanten,
durch t die lothrechte Halbirungslinie der Hauptfacade, und so auch die