große Regelmäßigkeit dieser Curve die Anwendung gewisser, in allen
Fällen ähnlich liegenden Ordinate«. Bevor jedoch das dabei einzu
schlagende Verfahren erörtert wird, erscheint es zweckmäßig, festzu
stellen, welche Figuren möglicherweise die Perspective eines Kreises
bilden könne:
Die Perspective eines Kreises, dessen Ebene mit der Bildebene
selbst zusammenfällt oder dieser parallel ist, ist ebenfalls ein Kreis;
denn sie ist die Durchschnittsfignr der Bildebene mit dem dem Kreise
selbst entsprechenden Gesichtslinienkegel und muß, weil sie hier paral
lel der Grundfläche dieses Kegels ist, eine dieser Grundfläche mathe
matisch ähnliche Figur bilden.
Ist die Ebene des gegebenen Kreises jedoch nicht der Bildebene
parallel, so ist Folgendes zu bemerken: Schon in §. 63 ist erwähnt
worden, daß in der Standebene oder rückwärts derselben liegende
Punkte nicht darstellbar sind, da ihre Perspectiven in unendlicher
Entfernung liegen. Während nun die Perspective eines Kreises,
dessen sämmtliche Punkte vorwärts der Standebene liegen und dessen
Ebene der Bildebene nicht parallel ist, eine Ellipse ist, weil hier
die Bildebene den Gesichtslinienkcgel nicht parallel mit dessen Grund
fläche durchschneidet,'muß in dem Falle, daß ein solcher Kreis mit
einem Punkte in der Standebene liegend gegeben ist, seine
Perspective ein Kegelschnitt mit einem in unendlicher Entfernung lie
genden, nicht darstellbaren Punkte, also eine Parabel sein. In dem
Falle aber, daß ein Kreis mit zwei Punkten in der Stand-
ebene liegend gegeben ist, muß seine Perspective ein Kegelschnitt
mit zwei in unendlicher Entfernung liegenden, nicht darstellbaren
Punkten, also eine Hyperbel sein (§. 235).
Die Perspective eines Kreises schließlich, dessen Ebene durch
den Gesichtspunkt geht, muß eine gerade Linie sein, denn
zwei Ebenen, die Ebene der Gesichtslinien nach diesem Kreise und
die Bildebene, können sich nur in einer geraden Linie schneiden.
Um die Perspective eines Kreises — wenn dieselbe nicht selbst
ein Kreis ist — zu constrniren, faßt man, was das Einfachste ist,
zunächst dasjenige der ihn einschließenden Quadrate ins Auge,
dessen eines Seitenpaar parallel der Bildebene ist. Wäre z. B. in