Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

der aus der räumlichen Beziehung seines Auges zu seinem Vorbilde 
hervorgehenden scheinbaren Veränderungen des letzteren, als auch 
der Kenntniß derjenigen Veränderungen, welche das Licht in der 
Erscheinung der natürlichen Vorbilder theils wirklich, theils vermöge 
seiner Einwirkung auf das Auge nur scheinbar hervorbringt; also 
überhaupt der Gesetze der sinnlichen Wahrnehmung mittels 
des Auges. 
Die Wissenschaft, welche dieses Verständniß darbietet, ist die 
Optik; der Theil jedoch ihrer Gesetze, welcher speciell auf die bild 
liche Darstellung anwendbar ist, wird unter Künstlern gewöhnlich 
mit dem Namen der Luftperspective bezeichnet, würde jedoch 
passender Lichtperspective heißen. 
3) Endlich ist es erforderlich, daß der Künstler die Regeln 
kenne, deren Befolgung die bildliche Darstellung der vollen 
körperlichen Form auf einer Fläche dem Auge natürlich er 
scheinen läßt. Diese Regeln lehrt die Linearperspective; zur 
Unterscheidung von der Luftperspective so genannt, weil sie, ein Zweig 
der darstellenden Geometrie, sich wesentlich auf die mathematische 
Constrnction durch gerade Linien stützt und darauf abzielt, die schein 
baren Umrisse der Objecte und ihrer Theile vermittelst Linien auf 
der Fläche des Bildes zu bezeichnen. 
Die Belehrung in den unter 2) und 3) erwähnten, dem Künst 
ler unentbehrlichen Wissenszweigen ist als Aufgabe der beiden Ab 
theilungen des vorliegenden Werkes ins Auge gefaßt.
	        
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