Unter den Sinnen, durch welche wir von dem Vorhandensein 8. 1.
und der Beschaffenheit des außer uns Befindlichen eine Vorstellung
bekommen, ist der Gesichtssinn, in dem Auge verkörpert, der am
meisten thätige insofern, als er uns im wachenden Zustande auch
ohne unsere besondere Willensthätigkeit ununterbrochen Eindrücke von
der Außenwelt zuführt. Nächst dem Tastsinn ist er zugleich der zu
verlässigste; durch ihn pflegen wir die Richtigkeit der mittels anderer
Sinne gemachten Wahrnehmungen gewissermaßen zu controliren.
Wie alle anderen Sinne, um thätig zu sein, eine unmittelbare
oder mittelbare körperliche Berührung mit dem Wahrgenommenen
erfordern, so besteht auch für den Gesichtssinn keine andere als kör
perliche Vermittelung zwischen ihm und dem Wahrgenommenen. Sie
wird hergestellt durch das Lieht- Ohne dasselbe ist das Sehen
unmöglich.
Erstes Kapitel.
Das Licht.
a) Allgemeines.
Um die Erscheinung des Lichtes zu erklären, nimmt man an, 8. 2.
daß der Weltenraum und mehr oder weniger alle Körper von einem
überaus feinen, unwägbaren, elastischen Mittel, dem Aether, erfüllt
seien, und daß ein leuchtender Körper, als Ursache des Lichtes,
den Aether in eine Bewegung versetze, welche sich durch ihn nach