Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

ecks r E e anzusehen. In einem solchen Dreiecke aber schneiden sich die 
gleichen Seiten stets in der in dem Halbirungspunkte (V) der Grundlinie (E e) 
auf dieser errichteten Normalen (et), d. i. HJ. 
Hiernach, kann man also auch, nachdem man nur zwei Punkte, etwa a 
und r, des Spiegelbildes nach der erstgezeigten Ausführung (§. 521) com 
struirt hat, die Bilder der anderen Eckpunkte und der Seiten der Basis 
einfacher durch Verlängerung der Seiten und der Diagonalen derselben bis 
zur Schnittlinie HJ finden. 
Was hiermit für die Bilder horizontaler Linien gesagt ist, trifft auch 
für die Bilder schiefer Linien zu. Denn denkt man sich durch die schiefe 
Pyramidenkante FR eine zur Spiegelfläche normale Ebene, so ist deren 
Schnittlinie mit der Spiegelfläche eine durch cp und q gehende Linie, von 
deren Punkte k aus man das Spiegelbild r f ziehen kann, nachdem man F R 
bis zum Schnitte mit ihr verlängert hat. 
Es kann hiernach als Regel festgestellt werden, daß eine 
gerade Linie und ihr Spiegelbild sich, beiderseits ver 
längert, in einem und demselben Punkte der Spiegel 
ebene schneiden. 
Beispiel 54. 
525. Ausgabe. Es ist in Fig. 149 (Taf. 26) die Perspective 
(P Hauptpunkt, PO Distanz) eines mit seiner Grundfläche 
KGR auf der Grundebene stehenden Prismas gegeben; 
außerdem in dem Viereck LMNQ die perspektivisch rechteckige 
Begrenzung eines mit seiner der Bildebene parallelen Grund 
linie L M ebenfalls auf der Grundebene stehenden einfach 
schiefen Spiegels, welcher, wie die Winkel bei M veran 
schaulichen, 21V2 0 hinter die Bildebene, d. i. 68^/2° über die 
Grundebene geneigt ist. Die Grenzlinie der Spiegelebene ist 
demnach eine oberhalb der Figur die Verticale im Punkte H 
rechtwinklig durchschneidende Linie, H 1 ist der Verschwin» 
dungspunkt für Linien, welche normal zu der Spiegelebene 
sind, z/ 1 ist ein Theilpunkt für diese Linien — es soll die 
Perspective des Spiegelbildes des Prismas construirt werden. 
526. Ausführung. Nach dem im vorhergehenden Beispiele zuerst gezeigten 
Verfahren hat man von den Eckpunkten des Prismas normale, d. h. nach 
H 1 gerichtete Linien (Hauptstrahlen) gegen die Spiegelebene zu ziehen 
und deren Verlängerungen hinter dem Spiegel den Hauptstrahlen selbst
	        
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