mit matter Oberfläche zeigen würde, und den des Objectschattens 
sucht, so wird deren Wahrnehmung sowohl, wie die der Oberfläche 
überhaupt, durch den Glanz, d. i. das Auftreten der mehr oder 
minder vollkommenen Spiegelbilder der leuchtenden Objecte gehin 
dert, welche den Körper umgeben. Die einzelnen hellen Spiegel 
bilder, deren Ort selbstverständlich stets von dem Orte des dem 
selben leuchtenden Objecte entsprechenden sogenannten höchsten Lichtes 
verschieden ist, nennt man Glanzlichter. 
Da das Auge, je vollkommener polirt die Oberfläche des spie 
gelnden Körpers ist, desto weniger diese selbst wahrzunehmen ver 
mag, so ist es zum großen Theil darauf angewiesen, aus der Figur, 
Anordnung, Größe und Vollkommenheit der Glanzlichter aus die Ge 
stalt und Wölbung des spiegelnden Körpers zu schließen. Um die 
Perspective eines solchen vollendet darzustellen, ist es deshalb noth 
wendig, die Construction der Perspectiven solcher Glanzlichter, d. h. 
überhaupt der Spiegelbilder iu gekrümmten Spiegeln, zu kennen. 
Für den vorliegenden Zweck wird es ausreichen, wenn hier als ge 
spiegeltes Object stets nur ein leuchtender Pstnkt, oder eine leuchtende 
gerade Linie angenommen wird. — 
Da die Reflexion eines einzelnen Lichtstrahles doch immer 
nur auf je einem einzelnen Punkte einer Spiegelfläche stattfindet, so 
gelten die in ß. 11 der Optik für ebene Spiegel angeführten Re 
flexionsgesetze auch für gekrümmte Spiegel. Weil auf letzteren aber 
die Einfallslothe nicht, wie auf ebenen Spiegeln, mit den Haupt 
strahlen parallel sind, und außerdem die Richtung der einzelnen 
Strahlen eines Lichtbüschels nach der Reflexion stärker divergi- 
rend, oder parallel, oder convergirend, je nach der Wölbung des 
Spiegels, ist, so sind die in §. 17 der Optik hinsichtlich des 
scheinbaren Ortes der Spiegelbilder angeführten Gesetze bei der 
perspectivischen Construction der Bilder in krummen Spiegeln nur 
unter entsprechenden Modisicationen verwendbar. 
Die gekrümmten Spiegel sind zu unterscheiden in convexe 
und concave Spiegel. In Bezug auf beide ist zunächst das 
etwas umständliche Verfahren zu zeigen, durch welches auf ihnen 
— vorausgesetzt daß sie die Krümmung der Kugel haben — der